Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Vom „Tut-Nix“und „Hört-Nix“
Fast acht Millionen Hunde gibt es in Deutschland: Da bleiben Konflikte nicht aus. Oft tragen aber nicht die Vierbeiner die Schuld, sondern die uneinsichtigen Halter. Was immer wieder auffällt: Einigen von ihnen fehlt das Verständnis für diejenigen, die nicht vom spielenden „Tut-Nix“angesprungen werden wollen. Oft verstehen Herrchen oder Frauchen auch nicht, dass der „Tut-Nix“nur ein „HörNix“ist, der seinem Trieb nachgeht. Logisch: Im Freien gibt es so viele verlockende Gerüche, denen nachgegangen werden muss – da verhallt das „Bei Fuß“und das „Sitz“in der Bedeutungslosigkeit. Leider stoßen manchmal auch die Worte von verängstigten Zweibeinern auf taube Ohren – allerdings weniger beim Tier als bei dessen Besitzer. Denn der versteht sie als Einmischung. Und knurrt, wenn’s zum Beispiel um die Erziehung geht. Sie ist das A und O, wie viele Hundetrainer bestätigen. Die Experten wissen nur zu gut, welche Folgen Versäumnisse in der Kinderstube haben. Sie wissen auch: Hundeerziehung kann eine ganz schön knifflige Angelegenheit sein. Vielleicht macht deshalb ja auch eine allgemeine Schulpflicht wie in der Schweiz Sinn – verpflichtend für Hund und Herrchen.