Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Immer mehr Geld fließt in Sicherheit
Veranstaltungen Gersthofen gibt immer mehr Geld für Schutz vor Anschlägen aus
Die Anschläge der letzten Monate und Jahre auf Feste und Märkte in Deutschland beeinflussen auch den Gersthofer Haushalt. Deswegen hat Kämmerer Manfred Eding in seinen Erläuterungen für den Etat 2018 den Bereich „Sicherheit“eigens aufgeführt.
Zu finden ist erstmals ein Geldbetrag von 30000 Euro für „Sicherheit“im Sonderbudget des Bürgermeisters unter der Rubrik „städtische Veranstaltungen“. „Unsere Ausgaben in diesem Bereich steigen deutlich“, betonte Eding.
Für die 30 000 Euro soll ein Fluchtwegesystem für die Kulturina eingerichtet werden. Dazu gehören unter anderem beleuchtete Fluchtwegzeichen, bewegliche Schranken an den Eingängen, Funkgeräte und dergleichen. Weil der Verein Lebendige Innenstadt Gersthofen diese große Summe nicht mehr allein Schultern konnte, übernimmt die Stadt Gersthofen dies.
„Mit mehr als 40000 Besuchern hat die Veranstaltung eine Größe erreicht, bei der ein solches System erforderlich ist“, erläutert Rathaussprecherin Ann-Christin Joder. Dies sei nicht nur im Falle eines Anschlags notwendig, sondern auch wenn das Festgelände geräumt werden muss, wie es bei der BRRadltour aufgrund eines Gewittersturms erforderlich war. Insgesamt steigen die Ausgaben für Veranstaltungen von 107 000 (2017) auf
121 000 Euro.
In dieser Gesamtsumme inbegriffen sind unter anderem allerdings auch 25 000 Euro einmaliger Barzuschuss für die Security sowie 6000 Euro Bürgschaft und weitere 25 000 Euro für die Kulturina, 13000 Euro für den Bürgerempfang und 3000 Euro für das Faschingstreiben.
Wie berichtet, wurden nach den Anschlägen in Paris, in Ansbach und auf einen Berliner Weihnachtsmarkt die Sicherheitsmaßnahmen deutlich ausgeweitet. So werden bei der Kirchweih in Gersthofen die Zufahrten zur Schubertstraße beim Festplatz durch Lastwagen abgesichert.
Auch die Zugänge zur Kulturina und die Randbereiche des Kulturfestivals in der Bahnhofstraße werden mit Trucks blockiert, um zu vermeiden, dass Amokfahrer aufs Festgelände gelangen und dort Menschen verletzen oder gar töten können. Taschen- und Rucksackkontrollen an den Eingängen bei beiden Veranstaltungen gehören inzwischen schon zur Normalität.
Außerdem sind jeweils SecurityMitarbeiter auf dem ganzen Festgelände präsent. Diese Streifen wurden in diesem Jahre ohnehin häufiger eingesetzt, nachdem bei der Kulturina im August 2016 ein unbekannter Grapscher einer 26-jährigen Festivalbesucherin im nächtlichen Menschengedränge ans Gesäß gefasst hatte.