Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Ballonmuseum ist Gersthofen lieb und teuer
Beschluss Finanzausschuss macht Geld locker für ein neues Konzept der Sammlung im Wasserturm und für eine Hülle des „Erdlieb“
Gersthofen Das Ballonmuseum in Gersthofen ist noch neu – an seiner Keimzelle, dem alten Wasserturm, ist allerdings längst nicht mehr alles in bestem Zustand. Deswegen ist im städtischen Haushalt für 2018 ein großer Betrag vorgesehen.
Zur Zeit seiner Errichtung im Jahr 1906 war er noch weit außerhalb Gersthofens gelegen. Jetzt steht der Wasserturm mitten im Zentrum und ist mit dem Neubau des Ballonmuseums verbunden. Dort ist die Sammlung des Augsburger Ausnahme-Ballonfahrers Alfred Eckert ausgestellt, die den Kern des Museums darstellt.
Der Turm ist allerdings deutlich in die Jahre gekommen. Die Teppiche sind verschlissen, einige Fenster sind nicht mehr dicht, sodass bei Regen Wasser in den Turm fließt. Und bedingt durch die Entstehungszeit kann von Barrierefreiheit hier keine Rede sein. Einstimmig wurden nun 25000 Euro in den Haushalt eingestellt: Dafür soll ein Sanierungsgutachten erstellt werden.
Das Ballonmuseum ist den Gersthofer Stadträten auch darüber hinaus lieb und teuer. So sind weitere 49 000 Euro für eine Erneuerung der Hülle des Ballons vorgesehen, der nach dem historischen Vorbild des Ballons „Erdlieb“von Maximilian Freiherr von Lütgendorf (1786) gefertigt ist und über der Veranstaltungsrotunde schwebt. Zwar ist diese Hülle derzeit noch intakt. „Wir wollen aber das Geld parat haben, falls etwas passieren sollte“, sagte Bürgermeister Michael Wörle. Für Museumshocker sowie einen 65-Zoll-Monitor mit Fahrgestell für wechselnde Ausstellungen sind weitere 6000 Euro veranschlagt.
● Jugendzentrum Was wird aus dem Jugendzentrum? Diese Frage warfen die Freien Wähler in einem Haushaltsantrag auf. Wie berichtet, ist das derzeitige Gebäude im Prinzip zu klein und veraltet. Deswegen beantragte die Fraktion eine Verlegung der Einrichtung in Richtung Schulzentrum. Dabei könnte auch die Dreifachturnhalle des Gymnasiums einbezogen werden, die ja in einigen Jahren nach einem Neubau der Schule auf dem heutigen Festplatz frei wird.
„Die Frage der Nutzung müssen wir rechtzeitig klären, nicht erst im Jahr 2023“, pflichtete Michael Wörle dem Vorschlag bei. „Allerdings geht das nur im Zusammenhang mit der anstehenden Mittelschul-Erweiterung und einer eventuellen Nachnutzung des Gebäudes.“Zudem habe die Stadt ja auch beantragt, dass angesichts des zu erwartenden Bevölkerungswachstums zumindest ein Realschulsprengel in Gersthofen eingerichtet wird. Wörle: „Die Halle könnten wir weiter für die Vereine nutzen, zum Beispiel jeweils ein Drittel für die Lechana, die ihre Tanzprogramme trainieren könnte und für das Theater Gersthofen, das dort proben könnte.“
Karl-Heinz Wagner (CSU) lehnte es ab, die Nutzung der Halle und des Gymnasiumsgebäudes nur auf das Jugendzentrum zu beschränken. „Wir stimmen nur zu, wenn die generelle Nachnutzung beider Gebäude untersucht wird.“Er riet davon ab, bereits jetzt die Vereine ins Spiel zu bringen. „Damit wecken wir nur Begehrlichkeiten. Nach einstimmigem Beschluss wurden nun 50000 Euro in den Etat aufgenommen.
● Wirtschaftsförderung Auf Antrag der Fraktion SPD/Grüne wurden 20 000 Euro beschlossen. Für dieses Geld soll ein Büro eingeschaltet werden, das ein Konzept zur besseren Wirtschaftsförderung durch die Stadt erarbeitet. „Es geht uns zunächst in erster Linie darum, dass wir einmal einen Überblick haben, welche Unternehmen es bei uns gibt, und wie sie aufgestellt sind“, begründete Peter Schönfelder den Antrag.
Gymnasiums Turnhalle als künftiges Quartier für Vereine und das Jugendzentrum?