Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Woran denken Sie, wenn Sie „Jamaika“hören?
Reggae, Rum und Rastalocken: Das sind die Stichworte, die vielen in den Kopf schießen, wenn sie an das Land in der Karibik denken. In Deutschland geht es bei „Jamaika“momentan eher politisch zu. Dann ist die Rede von ei ner Koalition zwischen CDU, CSU, FDP und Grünen, die am Wochenende mit Hochdruck verhandeln. Was halten die Bürger im Landkreis davon? Wir ha ben in Gersthofen nachgefragt.
Text/Fotos: Laura Gastl Bezüglich der Jamaika-Koalition denke ich pessimistisch. Ich glaube nicht, dass das funktionieren wird. Die Gespräche bringen nichts, wenn sich alle beteiligten Parteien weiterhin so stur verhalten wie im Moment. Dabei stehen die Grünen und die CDU kurz vor den Parteitagen ziemlich unter Druck. Außer Neuwahlen sehe ich keine sinnvolle Option, die noch bleibt. Ich glaube, dass das mit der Jamaika-Koalition nichts wird. Es handelt sich um vier Parteien, die immer gegeneinander sind und waren: Wie sollen die innerhalb kürzester Zeit auf einen gemeinsamen Nenner kommen? Ich kann das Thema im Radio nicht mehr hören. Neuwahlen würden Sinn machen, nichtsdestotrotz würde ich wieder genauso wählen. Beim Wort „Jamaika“denke ich erst einmal an Palmen – politisch gesehen an Streit und Ärger. Die Parteien bewegen sich viel zu weit auseinander, gerade wenn es um Flüchtlinge geht. Doch sie haben Angst vor Neuwahlen, weil dann die AfD noch stärker werden könnte. Wahrscheinlich kommt erst wieder im nächsten Jahr Ruhe in die deutsche Politik. Urlaub: Das fällt mir ein, wenn ich „Jamaika“höre. Die gleichnamige Koalition wird meiner Meinung nach nicht zustande kommen, auch wenn ich anfangs anders darüber dachte. Bei den wichtigen Themen werden sich ohnehin keine Mehrheiten ergeben. Ich würde mein Wahlverhalten allerdings nicht ändern, wenn es zu Neuwahlen kommen sollte.