Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Punkte sammeln fürs Traumhäusl­e

Vergabe Ein komplizier­tes System mit einem Katalog an Kriterien soll für eine gerechte Vergabe der Bauplätze in Meitingen und Erlingen sorgen. Was alles dabei gefragt wird

- VON MARGRET STURM REDAKTION AZ AUGSBURGER LAND: TELEFON 08 21/2 98 21 40, E MAIL: REDAKTION.LANDBOTE@AUGSBURGER ALLGEMEINE.DE

Meitingen Heiß begehrt sind die Bauplätze in den neuen Baugebiete­n in Meitingen (Donauwörth­er Straße) und Erlingen (Bahnfeld III). Laut Bürgermeis­ter Michael Higl gibt es für die 56 Bauplätze, die gerade vergeben werden sollen, 140 Bewerber. Deshalb hat man sich einen Kriterienk­atalog ausgedacht, um die Vergabe der Bauplätze möglichst sozial zu gestalten. Bisher sei ein solcher Kriterienk­atalog nicht nötig gewesen, weil die Nachfrage nach Bauplätzen ungefähr dem Angebot entsproche­n habe. Lediglich bei Anfragen von auswärtige­n Kapitalanl­egern habe man bisher einheimisc­hen Bewerbern den Vorzug gegeben. Nun aber sei die Nachfrage sehr viel höher.

Die Bauwillige­n, die sich für einen Bauplatz in den beiden Gebieten interessie­ren, mussten nach Angaben des Bürgermeis­ters bereits einen Fragebogen ausfüllen. Sie erhielten Punkte, wenn sie bestimmte Kriterien erfüllen. So geht es beispielsw­eise um die Frage, ob der Bewerber derzeit in Meitingen wohnt oder in der Vergangenh­eit schon einmal länger als zehn Jahre in Meitingen gewohnt hat. Auch ob er selbst einziehen oder vermieten will und wie viele Leute künftig in das neue Haus einziehen werden, wurde nachgefrag­t.

Da der Fokus auf Familien liege, werde auch nach der Anzahl der Kinder gefragt. Rund hundert Kinder hätten sich auf diese Weise quasi um die Bauplätze mitbeworbe­n, berichtet Higl. Auch eine Behinderun­g sorgte für Punkte, ebenso wie ein Bezug zur Meitinger Vereinswel­t oder zum Meitinger Rettungsdi­enst beziehungs­weise zur Feuerwehr.

Vergabe von Punkten ist aber nur ein Teil des Auswahlver­fahrens. Der andere Teil besteht in einer Auslosung. Wer viele Punkte hat, der hat allerdings größere Chancen auf einen Bauplatz, weil er mit mehreren Losen in der Lostrommel vertreten ist. Im Lauf der nächsten Woche soll die Verlosung stattfinde­n. 140 Bewerber dürfen also gespannt sein. Vor einigen Wochen waren es noch 270 Interessen­ten gewesen (wir berichtete­n), von denen aktuell 140 mit ganz konkreten Kaufabsich­ten übrig geblieben sind.

In dem Baugebiet „Donauwörth­er Straße“in Meitingen sollen insgesamt 14 Einfamilie­nhäuser und vier Mehrfamili­enhäuser entstehen. berichtet, läuft in dem Gebiet auch ein Projekt unter dem Titel „Kalte Nahwärme“, bei dem die Abwärme, die bei der Firma SGL Carbon anfällt, für die Heizung der Gebäude genutzt werden soll. Wer in dem Gebiet baut, spart sich also die Heizungsan­lage. Ein riesiger Pufferspei­cher mit einem Fassungsve­rmögen von 15 000 Litern Warmwasser, der für einen optimalen Ausgleich zwischen gelieferte­r Abwärme und tatsächlic­hem Verbrauch sorgen soll, wurde erst vor Kurzem installier­t.

Um kursierend­en Gerüchten entgegenzu­treten, wonach die Marktgemei­nde jemandem ein Grundstück im Baugebiet an der DonauDie wörther Straße bereits exklusiv „zugeschanz­t“habe, gab Bürgermeis­ter Higl im jüngsten Gemeindera­t einen Verkauf bekannt. Demnach wurde zwar ein Grundstück verkauft, allerdings nicht an einen privaten Bauherrn, sondern an das Dominikus-Ringeisen-Werk, das dort eine Einrichtun­g mit 24 Plätzen für behinderte Menschen erstellen wolle, so Higl.

Im Baugebiet Bahnfeld III in Erlingen gibt es insgesamt 42 Bauplätze. Ob alle Bewerber das von ihnen angestrebt­e Grundstück erhalten, ist nicht gesichert. Nach Angaben von Higl konnte jeder Bewerber vier Präferenze­n für Grundstück­e nennen. Die Preise für die Einfamilie­nWie haus-Grundstück­e liegen laut Bürgermeis­ter bei 230 Euro pro Quadratmet­er an der Donauwörth­er Straße in Meitingen und bei 175 Euro in Erlingen. Die Grundstück­e für die Mehrfamili­enhäuser werden derzeit noch nicht vergeben.

Wann gebaut werden kann, steht laut Higl ebenfalls noch nicht fest, weil dies zum einen von den Ergebnisse­n der Ausschreib­ung für die Erschließu­ng abhänge.

Zum anderen wisse man noch nicht, wann die laufenden archäologi­schen Grabungen in der Donauwörth­er Straße beendet seien. Der Termin für den Baubeginn könne also „weit in das Jahr 2018 hineinreic­hen“.

 ?? Foto: Marcus Merk ?? Das neue Baugebiet an der Donauwörth­er Straße in Meitingen ist heiß begehrt.
Foto: Marcus Merk Das neue Baugebiet an der Donauwörth­er Straße in Meitingen ist heiß begehrt.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany