Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Taxi Dienst verschweigt Datenpanne
Uber: Diebstahl von Kunden-Infosvertuscht
San Francisco Der Fahrdienst-Vermittler Uber hat ein Jahr lang den Diebstahl von Daten über rund 50 Millionen Fahrgäste verschwiegen. Das skandalgeschüttelte Start-up ließ sich auf einen SchweigegeldDeal mit den Hackern ein und informierte die Öffentlichkeit erst jetzt. Es gehe um Namen, E-Mail-Adressen und Telefonnummern von Nutzern weltweit, erklärte Uber am späten Dienstag. Außerdem verschafften sich die Angreifer im Oktober 2016 auch Zugriff auf Daten von etwa sieben Millionen UberFahrern. Bei der Attacke seien nach bisherigen Erkenntnissen aber keine Kreditkarten-Daten gestohlen worden.
Statt Behörden oder Betroffene zu benachrichtigen, bezahlte Uber den Hackern 100000 Dollar – aktuell rund 85 000 Euro –, damit sie die gestohlenen Daten vernichten, berichteten der Finanzdienst Bloomberg und die New York Times. Die New Yorker Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen zum Hacker-Angriff ein. In Großbritannien zeigte sich die Datenschutz-Aufsicht „extrem besorgt“und startete ein eigenes Verfahren.
Uber geht davon aus, dass die gestohlenen Informationen nicht verwendet worden seien. Die Hacker seien durch eine schlecht geschützte Datenbank in einem Cloud-Dienst an die Daten gekommen.
Uber existiert seit 2009 und ist in mehr als 600 Städten in dutzenden Ländern weltweit aktiv, darunter auch in Deutschland. Das Unternehmen vermittelt über Smartphone-Apps Fahrten in verschiedenen Angebots- und Preisklassen und ist etablierten Taxiunternehmen ein Dorn im Auge. Für 2019 ist der Börsengang geplant.