Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Sonnenlieg­en und ein Schiff fürs Freibad

Finanzauss­chuss Diskussion um geplante Liegen im Meitinger SunSplash ist nun entschiede­n. Auch der neue Spielplatz ist fast fertig. Das finanziell­e Defizit des Bades beschäftig­t die Räte – aber eine Schließung will niemand

- VON MARGRET STURM

Meitingen Zumindest der Platz für die geplanten Sonnenlieg­en im Meitinger Freibad SunSplash steht nun bereit, auch der neue Spielplatz ist fast fertig. Die Sonnenlieg­en selbst gibt es allerdings noch nicht. Wie sie aussehen und aus welchem Material sie bestehen sollen, wurde am Dienstagab­end im Haupt- und Finanzauss­chuss eingehend diskutiert. Karl-Heinz Mayer von der Gemeindeve­rwaltung stellte verschiede­ne Modelle vor. Das Gremium entschied sich schließlic­h einstimmig – allerdings nicht für ein bestimmtes Modell, sondern dafür, „bevorzugt“beim Hamburger Hersteller L. Michow und Sohn eine Mischung von Doppel- und Einzellieg­en anzuschaff­en, die aus Holz und feuerverzi­nktem Flachstahl bestehen und etwa 2000 Euro pro Stück kosten. Die gezeigten Modelle des Hersteller­s hatten die Ausschussm­itglieder überzeugt. 20 000 Euro sollen dafür ausgegeben werden. Für die Liegen

Nicht an falscher Stelle sparen und testen, wie die Liegen von den Besuchern angenommen werden

steht eine neue Fläche von dreimal 15 Metern auf der Westseite des Schwimmerb­eckens zur Verfügung, die auch noch bepflanzt werden soll. Allerdings will man nicht gleich die maximale Anzahl an Liegen kaufen, sondern nur ein gewisses Kontingent, um zu testen, wie sie angenommen werden. Rudi Helfert (FW) hatte zuvor erklärt, er habe bisher „keinen gefunden, den das riesig begeistert“. Auch Claudia Riemensper­ger (CSU) sprach sich dafür aus, erst mal eine beschränkt­e Stückzahl zu kaufen.

Zu den vorgestell­ten Modellen meinte Robert Hecht (FW): „Was alles den Namen ,Liege‘ tragen darf!“und nannte die Modelle teilweise „Kreuzbrech­er“. Auf jeden Fall war man sich im Aussschuss einig, das man „etwas Stabiles“brauche und nicht an falscher Stelle sparen dürfe – schon allein deshalb, weil der Markt Meitingen oft von Vandalismu­s betroffen sei, so Fabian Mehring (FW).

Auch wenn die Ausschussm­itglieder von den Vorteilen von Sonnenlieg­en nicht recht überzeugt sind – vom Meitinger Freibad selbst sind sie es umso mehr. So meinte Rudi „Ich höre nur Gutes über das Bad, es ist das Beste weit und breit.“Allerdings könnte man mehr Werbung dafür machen, so Helferts Ansicht. Anlass für diese grundsätzl­iche Diskussion waren die Zahlen, die Kämmerer Karl-Heinz Mayer im Ausschuss präsentier­te. Denn die sehen wenig erfreulich aus und zeigen, dass das Freibad die Kommune viel Geld kostet. So lagen die Ausgaben für das SunSplash heuer bei 783 000 Euro, die Einnahmen aber nur bei 228 000 Euro. Der Kostendeck­ungsgrad betrage rund 29 Prozent, so der Kämmerer. Die vergangene Saison sei „normal“verlaufen. Mit 77814 Besuchern habe man im guten Durchschni­tt gelegen.

Die Einnahmen über Tageskarte­n waren mit rund 99 000 Euro gegenüber 2016 (108 000 Euro) leicht rückläufig. Mit Dauerkarte­n hat man 26000 Euro eingenomme­n, etwas mehr als im vergangene­n Jahr (23000 Euro). Auch bei FamilienHe­lfert: karten war mit 38 000 Euro ein leichter Anstieg gegenüber dem Vorjahr (34000 Euro) zu verzeichne­n. Ebenso bei den Zehnerkart­en mit 9000 Euro gegenüber 8000 Euro im Vorjahr. Bürgermeis­ter Michael Higl freute sich über den Zuwachs bei Dauer- und Familienka­rten, denn dies seien „treue Kunden“.

Das Minus im Freibad sei nicht zu verhindern, so der Kämmerer. Anderen Kommunen ergehe es ähnlich. FW-Fraktionsc­hef Mehring kritisiert­e den Kostendeck­ungsgrad von 29 Prozent jedoch als grenzwerti­g. Diejenigen, die das Freibad nicht nutzten, zahlten 70 Prozent der Kosten. CSU-Fraktionsc­hefin Riemensper­ger gab zu bedenken, dass die Alternativ­e die Schließung wäre. „Wir sind stolz auf das Freibad“, betonte sie. Eine Anregung kam von Christian Deisenhofe­r (CSU): „Vielleicht schaffen wir es ja, das SunSplash nächsten Sommer eine Stunde länger aufzumache­n.“

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Fotos: Andreas Lode Ein Schiff „schwimmt“auf dem neuen, fast schon fertigen Spielplatz im Meitinger Freibad SunSplash durch den Sandkasten.
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Foto: WFP Bernward Benedikt Jansen Diese Liegen eines Hamburger Herstel lers fanden die Räte am ansprechen­ds ten.
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Im Meitinger Freibad SunSplash ist die neu gepflaster­te Fläche (links) für die ge planten Sonnenlieg­en vorgesehen.

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