Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Musiker erzählen die Geschichte von den Schnabelpiraten
Uraufführung Florian Wiedemann vertont Kinderbuch. Neuer Dirigent Norbert Rachuth in Westendorf auf der Bühne
Eine Uraufführung war das besondere Schmankerl beim Herbstkonzert des Musikvereins Westendorf und Umgebung. Im Gasthaus Beim Schmidbaur trugen die Musiker erstmals die Eigenkomposition von Florian Wiedemann „Die Schnabelpiraten“vor. Gleichzeitig gab der neue Dirigent der Stammkapelle, Norbert Rachuth, sein Debüt. Vorsitzender Werner Steppich begrüßte viele Besucher, Ehrengäste und Mitglieder anderer Musikvereine.
Das Vororchester unter Leitung von Florian Wiedemann eröffnete das Konzert mit dem „Café Tango“und gab dabei einen Abriss des in Argentinien entstandenen Musikund Tanzstils. Mit „Abide with Me“, einem Kirchenlied des englischen Komponisten Henry Monk, zeigten die Jüngsten des Musikvereins ihr Können.
Die ursprünglich französische Volksweise „For He’s a Jolly Good Fellow“bildete den Abschluss für das Vororchester. Mit dem Auftritt des Jugendorchesters steuerte das Konzert seinem Höhepunkt zu. Florian Wiedemann, der dieses leitet, hatte das Kinderbuch „Die Schnabelpiraten“von Hans-Georg Schmitten in fünf Sätzen vertont. Zwischen den Sätzen „Intro“, „Die Seefahrt“, „Abenteuerlust“, „Das Ungeheuer“und „Die Seeschlacht tobt“las Maria Zwerger als Piratenerzählerin die Geschichte zu dem Tongemälde. Die Seeschlacht wurde durch einen rhythmischen Schwertkampf und donnernde Percussionsoli wirkungsvoll in Szene gesetzt. Das Jugendorchester und sein Leiter erhielten begeisterten Beifall und wurden zu einer Zugabe aufgefordert. Werner Steppich dankte vor allem Florian Wiedemann für die gelungene Komposition, aber auch den Ausbildern und Unterstützern für die „hervorragende Jugendarbeit“.
Nach der Pause dirigierte Norbert Rachuth die Stammkapelle. Die Zuhörer erlebten die Hymne „Vita pro Musica“. Diesem Motto getreu ging es weiter mit dem Marsch „Kaiserin Sissi“. Dazu passte der „Ungarische Tanz Nr. 5“von Johannes Brahms mit seinen Dynamikwechseln.
Mit der Polka „Musikantensehnsucht“und einem Walzer zeigte die Stammkapelle ihren Hang zur böhmischen Blasmusik. Anja Domagalski trug „My Dream“, ein Trompetensolo, vor, das gefolgt war von einem Solo für zwei Klarinetten: Robert Wech und Wolfgang Schulz zeigten hier ihr Können. Die „Heublumenpolka“und ein polnischer Konzertmarsch bildeten den Abschluss des Konzertes. Das Publikum dankte mit lang anhaltendem Applaus.