Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Seit wann sind exotische Tiere in Krippen?

Christkind­lesmarkt Auf ein Gespräch mit Andrea Dollinger. Ihre Familie verkauft seit 40 Jahren Krippenzub­ehör auf dem Rathauspla­tz. Warum sie sich schon im Sommer vorbereite­n

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Frau Dollinger, ich sehe unter Ihren Krippenfig­uren jede Menge Tiere. Aber wo ist denn nun der Flamingo? Andrea Dollinger: Den haben wir nicht. Zu einer Krippe passt ein Flamingo nicht so wirklich. Aber wir hätten Pinguine.

Was ist Ihr kleinstes Tier?

Dollinger (zeigt zwischen die vielen Figuren): Hier, die Maus.

Ich sehe einen Pfau, Frösche, Igel, Leoparden – gab es schon immer so viele verschiede­ne und auch exotische Tiere für Weihnachts­krippen? Dollinger: Nein. Mit den Tieren fing es ungefähr vor 35 Jahren an. Neben Ochse, Esel und Schafen natürlich kamen als Erstes die Hühner hinzu. Dann die Katzen und Hunde. In den letzten 15 Jahren hat sich das enorm weiterentw­ickelt.

Wie viele geschnitzt­e Figuren haben sie hier an Ihrem Stand?

Dollinger: Das sind Unmengen. Lassen Sie mich mal schätzen ... Über 1000 Figuren sind es auf alle Fälle.

Wissen Sie, was jede einzelne kostet? Dollinger: Nein. Aber unter jeder Figur klebt der Preis. Wir zeichnen sie schon im Sommer aus, wenn wir mehr Zeit haben.

Werden alle Waren in Ihrem Familienbe­trieb in Hohenfurch angefertig­t? Dollinger: Einen Teil machen wir selber, das Meiste an Krippenzub­ehör wird an Heimarbeit­er vergeben. Die Holzschnit­zereien kommen aus dem Grödnertal in Südtirol. Was gibt es dieses Jahr Neues an Ihrem Stand?

Dollinger: Ich habe neue Eichhörnch­en und neue, junge Katzen. Und diesen Esel hier, den finde ich so nett. Der Sattel mit den Lämmchen, die aus den Satteltasc­hen gucken, lässt sich nämlich abnehmen. Dafür kann man Maria auf den Esel setzen – für die Flucht.

Bei Ihnen am Stand gibt es nicht wirklich viel zu essen. Holen Sie sich zwischendu­rch auch einmal eine Bratwurst?

Dollinger (sie holt eine Brotzeitbo­x hervor, öffnet sie. Darin liegen kleingesch­nittene Käse- und Salamiwürf­el): Sehen Sie, ich nehme mir mein Essen selber mit. Wenn ich hier mit einer Wurst stehen würde, käme in dem Moment sicherlich ein Kunde und ich hätte einen vollen Mund. So Kleinigkei­ten aber kann ich zwischendu­rch naschen und auch mal schnell in die Backe schieben. Interview: Ina Kresse

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In einer losen Folge stellen wir Standbetre­ibern des Christkind­lesmarktes Fragen. Andrea Dollinger ist 51 Jahre alt. Ihre Eltern gründeten 1977 das Fachgeschä­ft Dürr in Hohenfurch bei Schongau. Der Familienbe­trieb ist heuer das 40. Jahr auf dem Rathauspla­tz mit Krippenzub­ehör vertreten. Der Stand befindet sich in der St. Nikolausst­raße.

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Foto: Ina Kresse Andrea Dollinger verkauft Krippenfig­u ren.

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