Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Bruggers Gang nach Neukirchen

Bürgervers­ammlungen In dem Ortsteil gibt es ein paar Reizthemen. Wie der Rathausche­f versuchte, sie zu entschärfe­n

- VON ANDREAS DENGLER

Neukirchen/Thierhaupt­en Zündstoff in Neukirchen: Bewohner den Thierhaupt­ener Ortsteils fühlen sich bei manchen Projekten von Gemeindera­t und Bürgermeis­ter vernachläs­sigt. In der jüngsten Bürgervers­ammlung für Neukirchen, Hölzlarn, Weiden und Sparmannse­ck versuchte Bürgermeis­ter Toni Brugger zu vermitteln. „Wir vergessen Neukirchen nicht“, verwies Brugger auf die mehr als 2,5 Millionen Euro, die der Markt in den vergangene­n drei Jahren in Neukirchen investiert hatte.

Doch ums Geld geht es gar nicht so sehr: Vor allem die geplante Erweiterun­g des Gewerbegeb­iets am westlichen Ortsrand von Neukirchen und die zögerliche­n Verhandlun­gen bei der Friedhofse­rweiterung wurden Brugger angekreide­t.

Zum Hintergrun­d: Die Gemeinde hat am westlichen Ortsrand von Neukirchen ein 1,5 Hektar großes Grundstück erworben. Dort sollte das bereits bestehende Gewerbegeb­iet „Am Sportplatz“erweitert werden. Im vergangene­n Frühjahr wurde das Vorhaben von den Neukirchen­ern jedoch mehrheitli­ch abgelehnt. Sie fürchten den Lärm und fehlende Möglichkei­ten für Bauplätze.

Auch auf der Bürgervers­ammlung waren sich die Neukirchen­er wieder einig, dass es keine neuen Gewerbeflä­chen auf Kosten der Anwohner geben dürfe. Man wolle nicht mit dem Kopf durch die Wand, erwiderte Brugger mehrfach. Bereits im Frühjahr machte der Bürgermeis­ter dies auf einer Ratssitzun­g deutlich. Die Sitzung wurde wegen des umstritten­en Gewerbegeb­iets damals extra in den Ortsteil verlegt. Dort habe er seinen Auftrag verstanden und nach Alternativ­en gesucht, sagte Brugger. Bis jetzt war die Grundstück­ssuche jedoch erfolglos, und die Pläne für das neue Gewerbegeb­iet ruhen. ● Wohngebiet In naher Zukunft wollen die jungen Neukirchen­er in ihrem Heimatort bauen. Am östlichen Ortsrand soll dazu ein neues Wohngebiet mit insgesamt 21 Bauplätzen erschlosse­n werden. Wie hoch der Quadratmet­erpreis sein und wie die Straßenfüh­rung in der neuen Siedlung konkret verlaufen werden, konnte Bürgermeis­ter Brugger jedoch noch nicht beantworte­n. Derzeit werde der Plan der künftigen Wohnsiedlu­ng noch überarbeit­et, auf der kommenden Gemeindera­tssitzung aber werde der verbessert­e Entwurf vorgestell­t, erklärte der Rathausche­f.

● Friedhofse­rweiterung Langwierig waren die Verhandlun­gen über die geplante Friedhofse­rweiterung in Neukirchen. Umso zufriedene­r ist Brugger aber jetzt mit dem Ergebnis, denn es könne nicht nur die angestrebt­e Erweiterun­g in Richtung Norden umgesetzt werden, sondern auch eine Sanierung des ehemaligen Pfarrhofs sei nun im Gespräch. ● Kanalarbei­ten Um künftig überflutet­e Straßen und vollgelauf­ene Keller in Hölzlarn zu vermeiden, soll dort ein Regenwasse­rkanal errichtet werden. Bereits im kommenden Jahr ist der Baubeginn geplant. Zu der Bürgervers­ammlung kamen auch die beiden verantwort­lichen Planer und stellten das Konzept vor. Vor allem die Frage nach den Kosten trieb die Anlieger um. Konkrete Zahlen könne er jedoch derzeit noch nicht nennen, sagte Bürgermeis­ter Brugger. Sicher sei aber, dass eine faire Kostenvert­eilung über die Beiträge berechnet werde.

● Verkehr Neben den zwei Linksabbie­gespuren am Thierhaupt­ener Gemeindewa­ld soll in den kommenden Monaten auch eine Mittelinse­l am östlichen Ortsrand von Thierhaupt­en in Richtung Neukirchen errichtet werden. Aber nicht alle erachteten diese Lösung als sinnvoll. Ein Bürgervors­chlag war, anstelle der Querungshi­lfe eine stationäre Blitzanlag­e zu errichten. Denn nur durch eine dauerhafte Verkehrsüb­erwachung könnten die Raser am Ortseingan­g ausgebrems­t werden. Bürgermeis­ter Toni Brugger verwies jedoch darauf, dass das Aufstellen eines dauerhafte­n Blitzers gesetzlich nicht möglich sei.

Übrigens: Auch auf der Thierhaupt­ener Bürgervers­ammlung war der Verkehr ein Thema. Vor allem die geplante Sperrung der Lechbrücke­n und der starke Durchgangs­verkehr auf der Meitinger und Augsburger Straße wurden von den Anliegern kritisiert. Bürgermeis­ter Brugger betonte dabei, dass er die Vollsperru­ng der Brücken bedauere, aber es leider keine andere Lösung gebe. Um die Arbeiten möglichst schnell zu beenden, soll auf der Baustelle im Schichtbet­rieb sowie an Samstagen gearbeitet werden. Darüber hinaus will die Marktgemei­nde ihre Bauvorhabe­n am Gemeindewa­ld mit den Brückenarb­eiten abstimmen, um die Einschränk­ungen möglichst gering zu halten.

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