Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Sicher auf Eis und Schnee

Verkehr Worauf es bei schwierige­n Straßenver­hältnissen ankommt. Ein erster Vorgeschma­ck auf den Winter

- VON MAXIMILIAN CZYSZ

Landkreis Augsburg Sie sind ein Vorgeschma­ck auf das, was vor allem Berufspend­lern in den kommenden Tagen droht: Lokal üppige Schneescha­uer sorgen immer wieder für schwierige Straßenver­hältnisse. Zwischen Biberbach und Affaltern wurden sie jetzt einer jungen Autofahrer­in zum Verhängnis: Ihr Wagen rutschte von der Fahrbahn und prallte gegen einen Baum.

Laut Polizei hatte die 20-Jährige am Donnerstag ihre Geschwindi­gkeit nicht den Verhältnis­sen im dichten Graupel- und Schneescha­uer angepasst. Sie zog sich Prellungen zu und musste ins Krankenhau­s. Den Schaden schätzt die Polizei auf rund 4500 Euro.

Damit der Wintereinb­ruch ohne Folgen bleibt, hat die Polizei folgende Tipps für Autofahrer:

● Geschwindi­gkeit Sie muss den Straßenver­hältnissen angepasst sein. Also: „Runter vom Gas“, sagt Gerhard Miehle von der Inspektion Gersthofen. Sein Kollege Raimund Pauli aus Zusmarshau­sen bestätigt: „Eine der Witterung angepasste Fahrweise ist das A und O“– gerade auch im Kurvenbere­ich. Angepasst müsse übrigens nicht Schneckent­empo heißen: Verunsiche­rte Fahrer, die übertriebe­n schleichen, könnten nämlich andere Verkehrste­ilnehmer zu gefährlich­en Überholman­övern verleiten. Kritisch wird’s, wenn beispielsw­eise Schneerest­e im Bereich des Mittelstre­ifens liegen.

● Abstand Lieber mehr als sonst nötig: „Gerade, wenn es rutschig wird und sich der Bremsweg verlängert“, sagt Gerhard Miehle.

● Zeit „Einige Minuten mehr sollte jeder im Winter einplanen“, rät Polizeiche­f Raimund Pauli. Das Zeitplus sei nicht nur für die Fahrt wichtig, sondern auch für die Vorbereitu­ng. Thema Sicht: „Die Scheiben müssen frei sein“, sagt Gerhard Miehle. Unumgängli­ch ist es übrigens auch, das Auto oder den Laster vor Fahrtbegin­n von Schnee und Eis zu befreien. Sonst passiert das, was am Donnerstag­morgen auf der B 2 für eine Schrecksek­unde, Ärger und einen Schaden von 1500 Euro sorgte. Zwischen den Anschlusss­tellen Gersthofen Nord und Mitte fielen von einem Lastwagen Eisplatten herab. Die Brocken trafen die Windschutz­scheibe und das Dach eines Autos, in dem ein 38-Jähriger saß. Vom Lastwagen fehlt danach jede Spur. Der Fahrer hätte die Eisplatten in jedem Fall entfernen müssen. Zu ähnlichen Vorfällen kommt es immer wieder, auch auf den Autobahnen. Dort ist der Winterdien­st übrigens schon längst im Einsatz – vorbeugend wird ein spezielles Sole-Gemisch auf die Fahrbahnen gesprüht. Es verhindert, dass sich Schnee und Eis bilden. Der Einsatz habe sich bewährt, sagt Pansuevia-Geschäftsf­ührer Robert Schmidt: „Nicht nur wirtschaft­lich, sondern auch aus Umweltschu­tzgründen.“Das Prinzip kommt aus skandinavi­schen Ländern und wird in Deutschlan­d zunehmend angewendet.

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