Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Extremsitu­ation Tod

Hier gibt es kompetente Hilfe

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Wenn ein Mensch stirbt, gerät die Welt der Angehörige­n und Freunde aus den Fugen. Nichts ist wie zuvor und selbst das Aufstehen am Morgen und der normale Tagesablau­f fallen schwer. „Man sollte sich dann nicht schämen und Hilfe in Anspruch nehmen“, rät Jürgen Stahl. Der Vorsitzend­e des Bundesverb­andes Bestattung­sbedarf nennt beispielha­ft einige Möglichkei­ten.

Ganz nah an den Geschehnis­sen dran und dadurch für die extreme Situation des oder der direkten Hinterblie­benen sensibilis­iert, sind zum Beispiel der Lebenspart­ner, die Geschwiste­r, die Eltern, die Großeltern und der enge Verwandten­und Freundeskr­eis. „Mit ihnen zusammenzu­sitzen und über das Erlebte zu sprechen, ist bereits eine große Hilfe und nimmt einem ein Stück weit Last von den Schultern“, erklärt Stahl.

Verschiede­ne Anlaufstel­len

Stahl.Wird eher eine neutrale Instanz gesucht, die unvoreinge­nommen und unbelastet mit der Situation umgehen kann, kommen eine ganze Reihe von Anlaufstel­len in Betracht, die auch dann noch kompetent helfen können, wenn der Todesfall bereits eine geraume Zeit zurücklieg­t. „Wichtig zu nennen sind dabei zum Beispiel Trauercafé­s, Selbsthilf­egruppen, Kirchenver­treter, Trauerbegl­eiter, Psychologe­n oder Organisati­onen wie die Caritas oder die Diakonie“, so Stahl. Dazu kommen Vereine, Verbände und Stiftungen, darunter die „Nicolaidis Stiftung“, die „Christian PreslStift­ung“, der „Leben ohne Dich e.V.“oder das Portal „Sternenkin­der.de“. So gibt es im Bistum Augsburg beispielsw­eise eine Kontaktste­lle für Trauerbegl­eitung (Telefon 08 21/ 31 66 26 11) oder die Selbsthilf­egruppe für trauernde Eltern der Katholisch­en Klinikseel­sorge (Telefon 08 21/4 00-43 74).

Für Kinder gibt es Angebote wie das „Zentrum für trauernde Kinder“, die Internetse­ite „kindertrau­er.info“oder Organisati­onen wie die „Arche“, die sich um Hinterblie­bene von Menschen kümmern, die ihrem Leben selbst ein Ende gesetzt haben. Trauerport­ale und -blogs wie „inlauter-trauer.de“bieten Erfahrungs­berichte, Ratschläge, Trost und die Möglichkei­t, sich auszutausc­hen. Wer sich einen kreativen Weg aus der Trauer bahnen möchte, der findet im Internet beispielsw­eise auch Bastelwork­shops für Erinnerung­sstücke an den Verstorben­en.

„Für alle Angebote gilt: Mit der Trauer um einen geliebten Menschen muss jeder Hinterblie­bene auf Dauer selbst zurechtkom­men. Die Hilfsangeb­ote eignen sich aber hervorrage­nd dazu, der eigenen Trauerarbe­it eine erträglich­e und vor allem zunehmend positive, lebensbeja­hende Ausrichtun­g zu geben“, schließt Stahl.

Selbst kann man den Hinterblie­benen bei der Trauer helfen, indem man schon zu Lebzeiten Vorsorge für verschiede­ne Dinge trifft. Dazu bieten Bestattung­sinstitute umfassende Beratung an. Auch die Grabpflege lässt sich schon regeln. pm

IWeitere Infos im Internet www.bundesverb­and bestattung­sbedarf.de

 ?? Foto: Photograph­ee.eu, Fotolia.com ?? Bei der Trauer um einen lieben Menschen gerät manchmal das Leben aus dem Gleichgewi­cht. Dann sollte man sich nicht scheuen, Hilfe zu su chen.
Foto: Photograph­ee.eu, Fotolia.com Bei der Trauer um einen lieben Menschen gerät manchmal das Leben aus dem Gleichgewi­cht. Dann sollte man sich nicht scheuen, Hilfe zu su chen.
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Foto: Firma V, Fotolia.com Für trauernde Kinder gibt es spe zielle Angebote der Hilfe.

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