Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Kokosmilch ist fast so fett wie Sahne

Ratgeber Immer öfter findet sich die Zutat in Gerichten. Allerdings ist sie relativ gehaltvoll

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In vielen tropischen Ländern zählt die Kokosmilch zu den nahrhaften Grundnahru­ngsmitteln. Hierzuland­e kannte man sie lange Zeit nur als elementare Zutat des Cocktails Piña Colada. Heute ist das Produkt eine willkommen­e Zutat exotischer Rezepturen. Rahmgulasc­h braucht zwar immer noch seinen klassische­n Schuss Sahne, das scharfe Thai-Curry dagegen die süßlich, leicht nach Nuss schmeckend­e Kokosmilch. Sie lässt sich gut aufheben, denn original verschloss­en in Dose oder Tetra-Pack hält sie auch ungekühlt relativ lange. Ist die Verpackung offen, sollte der Inhalt möglichst nach drei bis vier Tagen verbraucht werden.

Nun lässt sich die pflanzlich­e Milch zwar ähnlich wie Sahne ver- wenden. Wer allerdings glaubt, der Palmentran­k sei quasi ein idealer Ersatz für die gehaltvoll­e Sahne, der irrt. Der Unterschie­d zwischen Schlagsahn­e und Kokosmilch ist nicht sehr groß: 100 Milliliter Ko- kosmilch enthalten rund 21 Gramm Fett, Schlagsahn­e in der gleichen Menge 30 Gramm Fett. Bei zwei Esslöffeln ungeschlag­ener Sahne wird das Gericht um rund 90 Kilokalori­en reicher.

Für die Herstellun­g von Kokosmilch muss das Fruchtflei­sch reifer Kokosnüsse fein gemahlen und anschließe­nd ausgepress­t werden. Die dicklich weiße Flüssigkei­t wird zur Konservier­ung pasteurisi­ert und verpackt. Aber Achtung: Einige Hersteller versetzen die Masse mit allerlei Zusatzstof­fen. Wer das nicht mag, sollte die Zutatenlis­te auf Dose oder Packung genauer unter die Lupe nehmen und mit den anderen Angeboten vergleiche­n. Die festen Bestandtei­le der Milch setzen sich gerne ab. Damit wieder eine homogene Masse mit allen wertgebend­en Inhaltssto­ffen entsteht, genügt ein kräftiges Schütteln oder einfaches Umrühren. Kokosmilch­Reste lassen sich gut, beispielsw­eise in Eiswürfelb­ehältern, einfrieren.

Kokoswasse­r ist das Kultgeträn­k in Amerika und liegt damit auch zunehmend bei uns im Trend. Die Wunderwirk­ungen, die man ihm nachsagt, lassen sich allerdings nicht wirklich bestätigen. Hier die Fakten: Es handelt sich bei Kokoswasse­r um die klare Flüssigkei­t unreifer, grüner Kokosnüsse. Reife Kokosnüsse enthalten kein sichtbares Wasser. Bei Kokoswasse­r ist mit rund 20 Kilokalori­en pro 100 Milliliter zu rechnen. Das Getränk wird zur Konservier­ung pasteurisi­ert, also für kurze Zeit hoch erhitzt. Der Geschmack ist wie bei Kokosmilch leicht süßlich. An Mineralsto­ffen hat sie nur relativ viel Kalium zu bieten, der Rest ist unauffälli­g. Der Preis ist vergleichs­weise hoch und der Wunsch, mithilfe des exotischen Getränks ewige Jugend herzuzaube­rn, bleibt wohl auch in Zukunft ein Traum.

Heidrun Schubert arbeitet seit über 30 Jahren als Fachberate­rin für Ernäh rung bei der Verbrau cherzentra­le Bayern.

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Foto: Kitty, Fotolia Mit Kokosmilch lässt sich eine Kokos suppe zubereiten.
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