Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Mund abwischen und weiter

Dortmund Der BVB gewinnt schon wieder nicht, hält aber an Trainer Peter Bosz fest

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Peter Bosz bleibt, die Probleme bleiben auch. Als Befreiungs­schlag und klares Votum für den Trainer taugte das 1:1 von Borussia Dortmund bei Bayer Leverkusen keinesfall­s – Marcel Schmelzer redete es dennoch schön. „Auf jeden Fall einen Schritt nach vorne“, wollte der Kapitän erkannt haben. Der Reflex, sich das glückliche Remis als Erfolg zurechtzub­iegen, offenbart aber eher das Ausmaß der Dortmunder Verlegenhe­it.

Denn nicht nur die möglicherw­eise schweren Verletzung­en von Maximilian Philipp (Knie) und Gonzalo Castro (Verdacht auf Bänderriss) weisen darauf hin, dass der BVB seine Krise noch längst nicht überwunden hat. Bei Bayer waren die bis dahin konfusen Dortmunder 40 Minuten klar unterlegen. In Überzahl nach der Roten Karte gegen Wendell (41.) prägten zu wenig Bewegung, zu wenig Tempo und zu viele Alibi-Pässe die wegen der Überzahl logische Dominanz. Was Schmelzer für gut befand: „Es war absolut positiv, dass wir in Überzahl sehr geduldig und nicht Harakiri gespielt haben.“

Es reichte, um Bosz den Job zu retten. Zorc versichert­e, man habe noch „mit keinem anderen Trainer gesprochen“und wolle mit dem Niederländ­er „den Turnaround schaffen“. Über die Gerüchte zu möglichen Nachfolger­n wollte sich Zorc aber schon gar nicht mehr aufregen: „Damit leben wir schon seit Wochen.“

Im letzten Champions-LeagueGrup­penspiel am Mittwoch bei Real Madrid wird von Bosz eine gute Leistung und nach dem sicheren Ausscheide­n zumindest die Qualifikat­ion für die Europa League erwartet. Im nächsten Liga-Spiel am Samstag gegen den Vorletzten muss Bosz dann Diff Punkte wohl zwingend den ersten Sieg nach sieben Spielen einfahren. Streng genommen gab es für den BVB am Samstag aber nur einen richtigen Lichtblick: Der in den vergangene­n Wochen oft heftig kritisiert­e Roman Bürki zeigte zahlreiche Glanzparad­en und verhindert­e nach dem 0:1 durch Kevin Volland (30.) gegen Charles Aranguiz (38.) und erneut Volland (73.) zweimal in entscheide­nden Momenten das 0:2. Drei Minuten nach der ersten Parade sah Wendell Rot, 50 Sekunden nach der zweiten schoss Andrej Jarmolenko den Ausgleich.

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Foto: Witters Marcel Schmelzer redete die Leistung schön.

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