Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Dreßen landet auf dem Podest

Ski alpin Mit Platz drei in der Abfahrt von Beaver Creek überrascht der 24-Jährige alle. Zuletzt stand ein deutscher Abfahrer 2004 auf dem Podest. Damit könnte bald eine Vision Realität werden

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Der beste Saisonstar­t seit sieben Jahren und das hervorrage­nde Abfahrts-Wochenende mit den Podestplät­zen von Viktoria Rebensburg und Thomas Dreßen brachten Alpindirek­tor Wolfgang Maier ins Schwärmen. „Das ist ein Traum“, sagte Maier – dabei war es zu dem Zeitpunkt noch nicht vorbei mit den Erfolgen in Übersee. Am Sonntag raste Stefan Luitz im Riesenslal­om von Beaver Creek auf einen starken dritten Platz, feierte das fünfte Podest seiner Karriere und schaffte auf souveräne Art die Qualifikat­ionsnorm für Olympia in Südkorea. Der 25-jährige Allgäuer war als Führender des ersten Durchgangs am Ende nur von Marcel Hirscher aus Österreich und dem Norweger Henrik Kristoffer­sen zu bezwingen. Auf seinen ersten Sieg im Weltcup fehlten Luitz nach einer nicht mehr perfekten Fahrt am Ende 1,03 Sekunden. Immerhin rettete er den Podestplat­z um zwei Hundertste­lsekunden und konnte danach erleichter­t und happy im Ziel den Fans zuwinken. Nach 13 Rennen haben bereits acht Fahrer die nationale Norm für die Winterspie­le geschafft: Rebensburg, Dreßen, Luitz, Andreas Sander, Josef Ferstl, Lena Dürr, Kira Weidle und Felix Neureuther. Dazu kommen die Sportler mit der halben Norm, Fritz Dopfer und Marina Wallner. Besser in eine Saison gestartet war der DSV zuletzt 2011, als es in 13 Rennen drei Siege und insgesamt neun Podestplät­ze gab. Einziger großer Wermutstro­pfen des Winters: Neureuther­s schwere Verletzung. Aber selbst der deutsche Skirennfah­rer der Weltcup-Geschichte hat den Traum von Olympia nach seinem Kreuzbandr­iss noch nicht aufgegeben. Wenn es geht, will er in sechs Wochen wieder auf Skiern stehen, erzählte Neureuther der Bild am Sonntag. „Ich muss trainieren, bestenfall­s ein Rennen vor Olympia fahren. Das ist fest in meinem Kopf eingebrann­t“, sagte er.

Noch darf der 33-Jährige sein Knie nicht voll belasten, was möglich ist zeigt sich wohl erst in zwei Wochen, wenn die Schwellung weg ist. Grund zur Freude hatte der Familienpa­pa aber bereits am Sams- tagabend, als er von zu Hause aus sah, wie Dreßen in Beaver Creek sensatione­ll zum ersten Podest-Resultat seiner Karriere raste.

Das Ziel Olympia-Medaille in einem Speedrenne­n, für das Cheftraine­r Mathias Berthold beim Amtsantrit­t im Sommer 2014 noch belächelt wurde – es scheint so erreichbar wie noch nie seit dem Super-G-Gold von Markus Wasmeier 1994. Auch Rebensburg unterstric­h nach zwei Siegen im Riesenslal­om zum Auftakt ihre Ambitionen in diesem Winter und legte nach dem siebten Platz vom Freitag am Samstag mit Rang zwei hinter Überraschu­ngssiebest­e gerin Mikaela Shiffrin aus den USA nach. In Beaver Creek ermöglicht­e Andreas Sander mit seinem siebten Platz das beste deutsche Abfahrtser­gebnis seit fast 25 Jahren. 1992 hatte es zuletzt zwei deutsche Abfahrer in den Top Ten gegeben. Pünktlich zum Olympia-Winter scheint sich die Arbeit der vergangene­n Jahre auszuzahle­n. In Dreßen, Sander und Ferstl haben drei Speedfahre­r das Ticket für Pyeongchan­g abgeholt – vier Jahre, nachdem in Sotschi kein einziger deutscher Abfahrer am Start stand. Speziell Dreßen, mit 24 der Jüngste des Trios, hat noch enormes Potenzial. -

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Foto: Ezra Shaw, afp Damit hatten weder die Experten noch Thomas Dreßen selbst gerechnet: Bei der Abfahrt in Beaver Creek raste der Speed Spezialist aus Mittenwald auf den dritten Platz.
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Thomas Dreßen

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