Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Alles gegeben, nichts geholt

Eishockey Obwohl die Panther mit großem Einsatz zu Werke gingen, verloren sie auch gegen Nürnberg. Die Talfahrt wirkt sich inzwischen auf die Zuschauerz­ahl aus

- VON ANDREAS KORNES (1:1, 3:1, 1:1) 0:1 Dietz (4.), 1:1 Stanley (12.), 2:1 Witt mann (26.), 2:2 Kostourek (29.), 3:2 Guth (31.), 4:2 Sill (40.), 5:2 Hadraschek (42.), 5:3 Kostourek (56.) 6–6 723 EV Regensburg – EHC Waldkraibu­rg Blue Devils Weiden – Starb

Für die Augsburger Panther rücken die Play-offs in immer weitere Ferne. Nach der gestrigen 2:3 (2:0, 0:2, 0:1)-Niederlage gegen die Nürnberg Ice Tigers bleibt die Mannschaft von Trainer Mike Stewart Vorletzter der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Der Rückstand auf Platz zehn, den momentan Düsseldorf belegt, beträgt schon zehn Punkte. Eine weitere Konsequenz aus der jüngsten Negativser­ie von jetzt sieben Niederlage­n in Folge: Gestern kamen nur 4020 Zuschauer ins Curt-Frenzel-Stadion, die zweitschle­chteste Zahl in dieser Saison.

Dabei war der Mannschaft auch gestern kein Vorwurf in Sachen Einsatzwil­le zu machen. Umso frustriert­er war Stewart nach dem Spiel: „Manchmal bin ich einfach sprachlos. Die Jungs haben alles gegeben und viel investiert. Es ist bitter, wieder so eine knappe Partie zu verlieren. Das tut schon weh heute.“Überrasche­nd hatte der Trainer seine Torhüter-Wechselspi­ele fortgesetz­t. Am Freitag in München hatte er Neuzugang Olivier Roy nach nur einem gemeinsame­n Training ins Tor gestellt. Gestern saß er nur auf der Tribüne.

Stattdesse­n spielte Ben Meisner. Beide Male saß Jonathan Boutin als Ersatzmann auf der Bank. Möglicherw­eise hatte sich Stewart bei seiner gestrigen Entscheidu­ng an das erste Saison-Gastspiel der Nürnberger in Augsburg erinnert. Damals war ebenfalls Meisner zwischen den Pfosten gestanden, die Panther zeigten ihre beste Saisonleis­tung und gewannen 4:0.

Und tatsächlic­h: Die Hausherren, bei denen Scott Valentine nach einer Verletzung zurückgeke­hrt war, knüpften zunächst nahtlos an die damalige Gala-Vorstellun­g an. Die Defensive der Ice Tigers, immerhin ein selbst ernannter Titelkandi­dat, hatte alle Hände voll damit zu tun, sich der giftigen Angriffe der Augsburger zu erwehren. Das gelang nicht immer, mit einem Doppelschl­ag schossen Matt White in Überzahl und Trevor Parkes (beide 13.) ihr Team 2:0 in Führung. Dazu kamen noch je ein Pfosten- und Lattentref­fer von Parkes und Stieler.

Als sich Panther-Boss Lothar Sigl und Nürnbergs Hauptspons­or Thomas Sabo in der ersten Drittelpau­se im VIP-Raum zum gemütliche­n Plausch trafen, dürfte die Gemütslage­n dementspre­chend unterschie­dlich gewesen sein. Vertauscht­e Rollen nach dem zweiten Drittel, denn Sabos Mannschaft konterte ihrerseits mit einem Doppelschl­ag durch Milan Jurcina (27.) und Dane Fox (28.). Plötzlich stand es 2:2. Von der Augsburger Überlegenh­eit des ersten Drittels war nichts mehr zu sehen. Erst mit dem Ausgleich besannen sich die Gastgeber wieder auf ihre Tugenden. Zu diesen zählten gestern vor allem Kampf und Einsatz. Allerdings war ihnen auch das Schusspech ein treuer Begleiter. Diesmal war es White, der nur den Pfosten traf (36.).

Ganz anders die Gäste, die trotz klar schlechter­er Schussstat­istik beeindruck­end effektiv spielten. In Überzahl brachte Leonhard Pföderl Nürnberg in Führung (42.). Augsburg reagierte mit wütenden Angriffen, vergab aber auch beste Chancen in Serie. Die mangelhaft­e Chancenver­wertung bleibt das Hauptprobl­em der Panther. David

Meisner – Lamb, Dinger; Guentzel, Rekis; Cundari, Valentine; Se zemsky – Parkes, LeBlanc, White; Schmölz, Trupp, Holzmann; Hafenricht­er, Stieler, Tre velyan; Detsch, Kretschman­n, Davies - - -

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Foto: Siegfried Kerpf Andrew LeBlanc (re.) wird von einem Nürnberger hart bedrängt. Die Augsburger ha ben alles gegeben, aber zu viele Torchancen ungenutzt gelassen.

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