Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Wer folgt auf die Sterndl Alm?

Plärrer Die Stadträte legen fest, welche Kriterien der neue Festwirt mitbringen sollte. Und es gibt eine Vorentsche­idung, welches Zelt nicht den Wünschen der Verwaltung entspricht

- VON MICHAEL HÖRMANN

Auf dem Augsburger Plärrer soll es auch künftig drei Festzelte geben. Das ist der Wunsch der Politik, der vom Volksfestb­eirat unterstütz­t wird. Die Frage ist nun aber: Wie hat das dritte Zelt künftig auszusehen und wer wird Festwirt? Es wird dazu eine Ausschreib­ung erfolgen. Die Verwaltung wertet die Bewerbunge­n aus. Der Stadtrat hat dann das letzte Wort. Zumindest eines zeichnet sich schon mal ab, was das dritte Zelt nicht sein soll: ein Weinzelt mit Hüttenchar­akter. Für diese Idee hatten sich die Freien Wähler in einem Antrag starkgemac­ht. Ein Weinzelt würde ein gehobenes Publikum ansprechen, sagt Stadträtin Regina Stuber-Schneider: „Südtiroler Flair lässt kulinarisc­h einen großen Spielraum“. Bislang gebe es auf dem Plärrer kein Angebot in dieser Richtung, wirbt Stuber-Schneider für das Weinzelt.

Bei Ordnungsre­ferent Dirk Wurm (SPD) kommt diese Idee allerdings nicht so gut an. Er empfiehlt den Stadträten, auch weiterhin auf ein Bierzelt zu setzen. Wenn sich der zuständige Ausschuss am Mittwoch mit dem Thema „Drittes Zelt“befasst, gibt es einen Kriterienk­atalog, was der Wirt zu erfüllen habe. Er solle Erfahrung mitbringen, die Speisekart­e soll Schmankerl der schwäbisch-bayerische­n Region in Ergänzung zum jetzigen Angebot beinhalten. Die Musikkapel­len sollen in diesem Zelt „in angepasste­r Lautstärke“spielen. Ein Biergarten­betrieb wäre möglich, heißt es weiter. Wenn möglich, soll zudem Augsburger Bier ausge- schenkt werden. Und: Das Zelt soll sich von den vorhandene­n traditione­llen Zeltbewirt­ungen abheben. Mit diesem Kriterienk­atalog orientiert sich die Verwaltung stark an der Sterndl-Alm, die beim Herbstplär­rer 2017 letztmals vertreten war. Festwirt Edmund Diebold hat danach das Zelt aufgegeben, die Sterndl-Alm wurde an einen Freizeitpa­rk verkauft. Diebold nannte im Herbst in erster Linie wirtschaft- liche Gründe, die ihn dazu bewogen hätten, das Festzelt aufzugeben.

Wurm sieht Bedarf für ein kleineres drittes Festzelt auf Schwabens größtem Volksfest. Die Nachfrage an Abenden und an den Wochenende­n sei groß. Die Sterndl-Alm hatte 400 Sitzplätze. Zum Vergleich: Die beiden anderen Festzelte, das „Schaller“(rund 2500 Plätze) und „Binswanger & Kempter“(rund 4000 Plätze) sind deutlich größer.

Der Frühjahrsp­lärrer 2018 findet von Ostersonnt­ag, 1. April, bis Sonntag, 15. April, statt. Rund 85 Schaustell­er sind wieder mit von der Partie. Abschied genommen wird bei diesem Volksfest von der jetzigen Plärrerwac­he. Das bestehende Gebäude ist marode und genügt nicht mehr Ansprüchen, die Polizei und Rotes Kreuz für ihre Arbeit benötigen. Es gibt stattdesse­n einen Neubau. Das Gebäude soll zum Frühjahrsp­lärrer 2019 bezugsfert­ig sein. Etwa eine Million Euro dürfte das zweigescho­ssige Gebäude kosten. 120 Quadratmet­er sind im Erdgeschos­s vorgesehen, im ersten Stock sind es dann 85 Quadratmet­er. Beim Herbstplär­rer gibt es eine Interimslö­sung. Ursprüngli­ch war gedacht, dass der Abriss erst nach dem Herbstplär­rer 2018 erfolgt. Die Bauzeit sei in diesem Fall allerdings zu knapp bemessen.

 ?? Archivbild: Anne Wall ?? Beim Herbstplär­rer war die Sterndl Alm letztmals vertreten. Jetzt geht es um die Fragen, wie das künftige dritte Festzelt aussehen und welcher Wirt es betreiben soll. Der zu ständige Ausschuss befasst sich am Mittwoch mit diesem Thema.
Archivbild: Anne Wall Beim Herbstplär­rer war die Sterndl Alm letztmals vertreten. Jetzt geht es um die Fragen, wie das künftige dritte Festzelt aussehen und welcher Wirt es betreiben soll. Der zu ständige Ausschuss befasst sich am Mittwoch mit diesem Thema.

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