Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Engerlmarkt lockt wieder zahlreiche Besucher an
Advent Immer wieder Neues entdeckt man auf dem vorweihnachtlichen Markt in Thierhaupten. Viele Besucher strömen an den ersten Tagen in den Klosterhof. Was besonders gut ankommt
Auch die 13. Auflage des Engerlmarktes in Thierhaupten ist gut besucht. Die Gäste lassen sich von der besonderen Atmosphäre und dem abwechslungsreichen Programm im weiten Klosterrund inspirieren. Welche Attraktionen besonders gut ankamen, lesen Sie auf unserer
Bei frostigen Temperaturen erlebte der 13. Engerlmarkt am vergangenen ersten Adventswochenende einen sehr gelungenen Auftakt. Tausende Besucher ließen sich von der Atmosphäre und dem abwechslungsreichen Programm im weiten Klosterrund inspirieren und besuchten einen vorweihnachtlichen Markt, der vielerlei Attraktionen zu bieten hat.
An beiden zurückliegenden Tagen waren die Thierhauptener Engerln mit ihrem vorweihnachtlichen Gruß aus den Fenstern der prächtigen Klosterfassade am Konventgebäude der Hingucker. Unter den Klängen einer neu ausgewählten Musik schritten diese fast majestätisch an die Fenster. Die leuchtenden Augenpaare der Besucher sahen die Engel dabei in neuen weißen Gewändern, die mit golden glitzernden Borten besetzt waren.
Freilich treffen die Besucher im Innenhof und den Räumlichkeiten des Klosters vielerorts auf die himmlischen Boten. Als leuchtende Lichterketten sind die Engel zu sehen, ebenso auf Weihnachtskugeln oder als Tiffany-Glaskunst des Thierhauptener Hobbykünstlers Eduard Kaiser. Eine Fierantin von handgemachter Seife bietet neben den Sorten „Eisprinzessin“, Rasieroder Sportlerseife auch eine goldfarbene „Engelsseife“mit Konterfei an.
Den besonderen Weihnachtsschmuck im Angebot hat die Augsburger Textilkünstlerin Manuela Beck. Sie verkauft Anhänger mit Klöppelspitze und Swarovski-Kristallen, ebenso geklöppelte Clowns, Bären und Mäuse sowie Medaillons mit filigraner Seidenspitze. Bewährte Krippenfiguren und selbst gebaute Ställe vertreibt seit Jahren auf dem Engerlmarkt Krippenbauer Nikolaus Michel aus Donauwörth. Der betagte Rentner denkt ans Kürzertreten, da die Weihnachtsmärkte auch für die Aussteller eine immense Herausforderung bedeuten. „Zwei Euro beträgt mein Stundenlohn pro Stall“, berichtet er und träumt von Verhältnissen in Richtung Mindestlohn.
Zwei Euro beträgt der Eintritt für die Krippenausstellung der Klosterfreunde. Die lohnt sich auch heuer, wie sich aus den Zeilen des Gästebuchs unschwer erkennen lässt: „Wunderbare Darstellung und liebevoll behütet“oder „hervorragend präsentierte Ausstellung – alles wunderschön“. Neben den Krippen aus Europa und Lateinamerika inte- ressiert auch immer wieder ein Kirchenspiel am Rande der Ausstellung. Dieses wurde in diesem Jahr unter dem Dach der ehemaligen Klosterkirche gefunden. „Technisch ist es anspruchsvoll, aber leider nicht mehr funktionstüchtig“, sagt Andreas von Mühldorfer. Im nächsten Jahr will ein Thierhauptener Elektriker das Spiel, welches vielleicht eine Nachbildung der früheren St.-Georgs-Pfarrkirche sein könnte, die im Jahr 1812 am heutigen Friedhof in der Ortsmitte abgerissen wurde, instand setzen. Nicht erst nächstes Jahr, sondern nochmals am kommenden Sonntag wird Raphael Bayer aus Walkertshofen mit seiner professionellen Feuershow „Spiritual Fire“im Klosterhof auftreten. Der junge Künstler begeisterte am Samstagabend derart, dass die Organisatoren Franz Rechner und Wilhelm Schmitz um eine spontane Verpflichtung nicht umhinkamen.