Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Ein Buch aus Kindertagen
Gönnen Sie sich eine Pause im hektischen Advent! Zum Durchschnaufen, Nachdenken, Sichfreuen. Wir haben hinter den Türchen unseres Adventskalenders keine kleinen Geschenke versteckt, sondern ein paar Gedanken darüber, worüber wir so richtig froh sind – mal heiter, mal besinnlich.
Schon gegen Heimweh hat es geholfen. Vor vielen, vielen Jahren. Im Erholungsheim in Oberstdorf. Meine Mutter schenkte mir damals „Der kleine Nick macht Ferien“. Dieses Buch war der Beginn einer großen Liebe. Denn seitdem begleitet mich der Zeichner Jean-Jacques Sempé. Zu den Geschichten des kleinen Nick greife ich noch heute. Vor allem, wenn dringend eine Aufmunterung nötig ist oder wenn sich der Schlaf nicht einstellen möchte. Doch längst sind es nicht mehr allein die „Kleine Nick“-Bücher, die mir Trost spenden, mich froh stimmen. Es sind vor allem Sempés Zeichnungen. Seine Alltagsszenen aus Paris, seine Glücksmomente am Meer, seine berührenden Beobachtungen aus Kindertagen. Alle seine Figuren zeigen, dass das Leben schön ist, wenn man die Gabe hat, sich an Kleinigkeiten zu erfreuen. An einem Sonnenstrahl zwischen Häuserblöcken etwa, einer Tasse Kaffee, dem Plausch zwischendurch. Oder man setzt sich wie viele von Sempés Figuren einfach mal hin, schaut, genießt den Augenblick – gerade auch im Advent. Daniela Hungbaur