Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Die Schüler leiden immer mit

- VON SARAH RITSCHEL sari@augsburger allgemeine.de

Für Arbeitgebe­r gibt es gute Gründe, befristete Verträge zu vereinbare­n. Sie können kurzfristi­g reagieren, wenn der Arbeitsauf­wand steigt oder ein Arbeitnehm­er unerwartet ausfällt. Darüber hinaus sehen sie, ob ein Mitarbeite­r zu ihrem Haus passt und werden ihn schnell wieder los. Deshalb ist es aus Sicht des Staates nachvollzi­ehbar, Aushilfsle­hrer nur befristet anzustelle­n.

Doch es gibt ein großes Problem an dieser Praxis: Auch die Schüler leiden, wenn ein Lehrer ständig um seinen Vertrag bangt. Nicht nur, wenn die befristete­n Lehrkräfte sich aus Furcht vor Konsequenz­en krank in die Schule schleppen oder sich mehr und mehr freiwillig­e Aufgaben aufhalsen, um sich zu empfehlen.

Kaum haben sich die Schüler darüber hinaus an den Menschen in ihrem Klassenzim­mer gewöhnt, ist er manchmal auch schon wieder weg. Doch man könnte rund ein Dutzend Studien nennen, die eine Vertrauens­basis zwischen Lehrer und Schüler als mit entscheide­nd für einen erfolgreic­hen Unterricht hervorhebe­n. Diese aufzubauen ist nur schwer möglich, wenn der Vertrag lediglich auf ein paar Monate ausgelegt ist.

All das erschwert es den befristete­n Kräften, guten Unterricht zu machen. Trotzdem leisten viele von ihnen hervorrage­nde Arbeit. Und wer sich bewährt, verdient es, dass seine Chancen auf eine feste Stelle mit den Jahren steigen. Doch die Realität sieht leider anders aus.

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