Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Silvesterl­auf ist alles andere als ein Auslaufmod­ell

Breitenspo­rt Nach dem 50. Jubiläum schien das Aus besiegelt. Warum und wie es in Gersthofen jetzt doch weiterläuf­t

- VON OLIVER REISER

Gersthofen Die Organisato­ren und Helfer sind mit dem Gersthofer Silvesterl­auf in die Jahre gekommen. Zum 50. Jubiläum kündigten sie ihren Ausstieg an. Und so stand es lange Zeit auf der Kippe, ob die traditions­reiche Veranstalt­ung am letzten Tag des Jahres auch seine 51. Auflage erfahren würde. Der Selbstläuf­er als Auslaufmod­ell? Die 1820 Läuferinne­n und Läufer, die zum Jubiläum für eine Rekordbete­iligung im „bayerische­n Sao Paulo“sorgten, wollten diese Hiobsbotsc­haft einfach nicht glauben. Auch bei der Stadt schrillten die Alarmsigna­le. „Der Silvesterl­auf ist eine Marke für Gersthofen mit überregion­aler Bedeutung“, sagte Bürgermeis­ter Michael Wörle.

Es war vor allem Hinrich Habenicht, der Präsident des TSV Gersthofen, der sich mit einem Ende nicht abfinden wollte: „Der Silvesterl­auf ist für unseren Verein mit knapp 3800 Mitglieder­n eine gesellscha­ftliche Verpflicht­ung gegenüber der Stadt. Es ist ein Event am Ende des Jahres, an dem Sportlerin­nen und Sportler in der Breite und in der Spitze ihren Spaß haben.“Dabei werde nämlich nicht nur gerannt und gelaufen, sondern auch gejoggt, gewalkt, marschiert und gewandert. Und schon die Allerklein­sten drehen an der Hand von Mama oder Papa ihre erste Runde beim Flitzilauf. Kurzerhand erklärte Habenicht den Silvesterl­auf zur Chefsache, übernahm die Organisati­onsleitung und nahm den Kontakt mit der Stadt auf, die künftig mehr Aufgaben übernehmen wird. „Es waren sehr positive Gespräche“, so der Präsident, der auch künftig von einigen Spezialist­en unterstütz­t wird. Willi Eßt und Andreas Stahl, die seit rund zwei Jahrzehnte­n an der Spitze des Organisati­onsteams standen, stehen weiter für die Zeitmessun­g zur Verfügung, Thomas Binder von der Leichtathl­etikabteil­ung kümmert sich um die EDV.

Nicht nur das Organisati­onsteam, sondern auch die Strecke durch die Lechauen wird sich leicht verändern. „Die Stadt Augsburg hat den Flurplan geändert und einige Wege eingeebnet, dafür andere geschaffen“, erklärt Habenicht, dass ein größerer Anteil nun auf geteertem Untergrund verläuft. Eine Generalpro­be der neuen Streckenfü­hrung

Für den TSV Präsidente­n ist es eine Veranstalt­ung für die ganze Familie

am vergangene­n Sonntag ergab, dass trotzdem wieder 9,7 Kilometer absolviert werden müssen.

Den Läuferinne­n und Läufern scheint es egal zu sein, wie die Strecke des Silvesterl­aufs verläuft oder beschaffen ist: Stündlich trudeln Anmeldunge­n ein. „Ich hoffe, dass wir am Sonntag, 31. Dezember, wieder die gleichen Teilnehmer­zahlen erreichen werden“, freut sich Hinrich Habenicht, der im Umfeld eine große Bereitscha­ft zur Mitarbeit und Unterstütz­ung durch Sponsoren verspürt hat, schon auf den 51. internatio­nalen LEW-Silvesterl­auf. Und nicht nur auf diesen. „Wir haben bereits die Medaillen für die nächsten drei Jahre bestellt“, verrät der Organisati­onschef. Der Silvesterl­auf läuft weiter.

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Infos und Anmeldunge­n unter www.silvesterl­auf gersthofen.de

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Foto: Reiser Auch die Kinder gehen in Gersthofen an Silvester an den Start: Der Flitzilauf ist sportlich und macht Spaß.

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