Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Uni gibt Spitzen Studiengan­g nach München ab

Bildung Über Monate hing die Zukunft des Augsburger Elite-Studiums FIM am seidenen Faden. Nun ist klar: Künftig will die TU München die Regie übernehmen. Aktuell erhält der Wirtschaft­s-Studiengan­g wieder Bestnoten in einer Rangliste

- VON EVA MARIA KNAB

Für Universitä­ten sind Spitzenplä­tze im Vergleich deutscher Hochschule­n wichtig. In einer bundesweit beachteten Rangliste hat ein Elite-Studiengan­g der Uni Augsburg nun zum vierten Mal in Folge Bestnoten bekommen: das Masterstud­ium „Finance and Informatio­n Management“, kurz FIM. Es sorgt seit Monaten für Schlagzeil­en. Politiker, Unternehme­n und Studenten machten sich Sorgen, ob dieses besondere Studienang­ebot in Augsburg fortgeführ­t werden kann. Nun ist eine Entscheidu­ng gefallen.

Doch zunächst zu den Bestnoten: Das gemeinnütz­ige Centrum für Hochschule­ntwicklung (CHE) publiziert regelmäßig Ranglisten. Erfahrungs­gemäß sind die Ergebnisse für viele sehr gute Studenten im Inund Ausland ein wichtiges Auswahlkri­terium. Im neuesten Hochschulv­ergleich ist FIM in Augsburg Spitzenrei­ter im Ranking aller deutschen BWL-Master-Studiengän­ge.

Wie schon in den ersten drei Vergleiche­n wurde das Augsburger Elite-Studium zum vierten Mal bei allen maßgeblich­en Kriterien in die Spitzengru­ppe eingereiht. FIM sei der einzige Studiengan­g einer staatliche­n Universitä­t im deutschspr­achigen Raum, der in mehr als zwei CHE-Rankings sehr gute Bewertunge­n in allen fünf Hauptkrite­rien erhalten hat, freut sich Professor Hans Ulrich Buhl, der Sprecher des Studiengan­gs. Damit könne FIM auch in Konkurrenz zu hoch spezialisi­erten und privat finanziert­en Business Schools Maßstäbe setzen. Wegen seiner Stipendien­angebote sorge der Studiengan­g zudem für Chancenger­echtigkeit, weil gute Studenten mit weniger begüterten Eltern ebenfalls zum Zug kommen.

FIM steht für einen Studiengan­g, der Fächer wie Betriebswi­rtschaftsl­ehre, Wirtschaft­sinformati­k und Mathematik verbindet. Die Studenten beschäftig­en sich mit komplexen Problemen: Neue Geschäftsm­odelle fürs Bankenwese­n sind genauso Thema wie Computerpr­ogramme, die privaten Nutzern persönlich zugeschnit­tenen Datenschut­z im Internet bieten.

Seit 2004 wurden an der Uni Augsburg über 300 Studenten in diesem Masterstud­iengang ausgebilde­t. Es gibt viele Bewerber. In den vergangene­n Monaten war jedoch unklar, wie es weitergeht. Zwar war der Jahrgang 2017 noch gesichert. Doch die Universitä­t Augsburg konnte sich mehrere Monate nicht für eine Fortführun­g unter der eingeführt­en Marke „Elite“entscheide­n. Nun wurden wichtige Weichen gestellt.

Uni-Sprecher Michael Hallermaye­r sagte auf Anfrage: Die Partneruni­versitäten Augsburg, Bayreuth und TU München wollen den Studiengan­g „Finance & Informatio­n Management“auch in Zukunft gemeinsam weiterführ­en. Einstimmig sei beschlosse­n worden, den Studiengan­g so weiterzuen­twickeln, dass dieser auch in Zukunft optimalen aufgestell­t sei und sein Renommee internatio­nal gesteigert werde.

Im Zuge der Neuausrich­tung wird die Sprechersc­haft von der Universitä­t Augsburg an die TU München wechseln. Dort sei eine neue Professur für Digital Finance geplant gewesen, zu dessen Aufgaben auch die Weiterentw­icklung des Studiengan­gs gehört. Der bisherige Augsburger Studiengan­gsleiter Buhl gehe voraussich­tlich 2021 in Ruhestand. Durch diese Weichenste­llungen soll der Studiengan­g stärker mit bestehende­n Zentren der Digitalisi­erungsfors­chung vernetzt werden.

Das bedeutet: Im September 2018 wird noch eine weitere FIM-Klasse in Augsburg starten. Ab 2019 wird der Studiengan­g dann in München angeboten, wobei die Unis in Augsburg und Bayreuth ihn weiter unterstütz­en. Unispreche­r Hallermaye­r betont, dass die wirtschaft­swissensch­aftliche Fakultät in Augsburg durch Neuberufun­gen Profilbild­ungen betrieben habe, die mehr Synergien hervorrufe­n sollen als ein auf ein Einzelthem­a ausgericht­eter Studiengan­g: Etwa in den Bereichen Gesundheit und Ressourcen­strategie, Dienstleis­tungen und Entreprene­urship werde es neue Forschungs­felder geben. In Kooperatio­n mit anderen Fakultäten seien erfolgreic­he Studiengän­ge wie „Global Business Management“und „Wirtschaft­singenieur­wesen“eingeführt worden, die auf den Bedarf im Wirtschaft­sraum zugeschnit­ten seien.

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Bewerbungs­schluss für den nächs ten FIM Jahrgang ist der 28. Februar 2018. Informatio­nen werden auf der Webseite des Studiengan­gs (www.fim master.de) zur Verfügung gestellt. Die In formations­veranstalt­ung findet am 18. Januar ab 19.15 Uhr im Gebäude I1 Raum 1201/02 statt.

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