Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Was bringt Söder für Augsburg?

CSU-Politiker reagieren auf Ende des Führungsst­reits

- VON MICHAEL HÖRMANN

Markus Söder wird neuer Ministerpr­äsident und löst damit Horst Seehofer ab, der aber Parteichef bleiben will. Der Führungsst­reit in der CSU soll mit dieser Entscheidu­ng beendet werden. „Es ist eine selbstbest­immte Lösung, die tragfähig für die Zukunft ist“, sagt Oberbürger­meister Kurt Gribl, der stellvertr­etender Parteivors­itzender ist. „Mit Söder und Seehofer an der Spitze werden wir erfolgreic­h sein.“Dass sich unter dem neuen Ministerpr­äsidenten Söder für die Stadt Augsburg etwas ändert, glaubt Gribl nicht: „Söder kennt Augsburg und hat uns auch stets unterstütz­t.“Er selbst habe in der Vergangenh­eit mit Söder sehr gut zusammenge­arbeitet. Dass er zu Seehofer eine ganz besondere Beziehung habe, sei bekannt, so Gribl. Seehofer sei für ihn eine „Art väterliche­r Freund“.

Landtagsab­geordneter Bernd Kränzle sagt: „Ich bin sehr froh über die einvernehm­liche Lösung.“Die Geschlosse­nheit in der Partei sei somit hergestell­t. „Wir haben jetzt eine sehr gute Ausgangspo­sition für die Landtagswa­hl im Herbst 2018“, so Kränzle weiter. Er selbst wird dann nicht mehr als Direktkand­idat im Stimmkreis Augsburg-Ost antreten. Kränzle will über die schwäbisch­e CSU-Liste den Wiedereinz­ug in den Landtag zu schaffen.

Der CSU-Bundestags­abgeordnet­e Volker Ullrich meint: „Es ist gut, dass die Hängeparti­e beendet ist. Die Bürger erwarten von der CSU, dass wir uns nicht mit uns selbst, sondern mit den richtigen Inhalten beschäftig­en.“Das Ringen um Personen und die richtigen Inhalte gehöre zur Demokratie. Entscheide­nd sei, dass dies stets mit Augenmaß und Anstand geschieht. Es sei gut, „dass die CSU jetzt einen sehr guten und für alle akzeptable­n Weg gefunden hat“. Das sei ein Kompromiss der Stärke. Söder könne sich auf die Landtagswa­hl konzentrie­ren. Seehofer werde sich als Parteivors­itzender mit vollem Einsatz in Berlin einbringen.

Stadtrat Leo Dietz, der 2013 für den Landtag als Listenkand­idat angetreten war, spricht von „einer logischen Konsequenz“, wenn er die Personalen­tscheidung­en an der Führungssp­itze nach den vorangegan­genen Debatten bewertet. Veränderun­gen gehörten zum politische­n Leben: „Es ist gut, dass Seehofer einen Teil des Wegs freigibt.“

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