Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Was bringt Söder für Augsburg?
CSU-Politiker reagieren auf Ende des Führungsstreits
Markus Söder wird neuer Ministerpräsident und löst damit Horst Seehofer ab, der aber Parteichef bleiben will. Der Führungsstreit in der CSU soll mit dieser Entscheidung beendet werden. „Es ist eine selbstbestimmte Lösung, die tragfähig für die Zukunft ist“, sagt Oberbürgermeister Kurt Gribl, der stellvertretender Parteivorsitzender ist. „Mit Söder und Seehofer an der Spitze werden wir erfolgreich sein.“Dass sich unter dem neuen Ministerpräsidenten Söder für die Stadt Augsburg etwas ändert, glaubt Gribl nicht: „Söder kennt Augsburg und hat uns auch stets unterstützt.“Er selbst habe in der Vergangenheit mit Söder sehr gut zusammengearbeitet. Dass er zu Seehofer eine ganz besondere Beziehung habe, sei bekannt, so Gribl. Seehofer sei für ihn eine „Art väterlicher Freund“.
Landtagsabgeordneter Bernd Kränzle sagt: „Ich bin sehr froh über die einvernehmliche Lösung.“Die Geschlossenheit in der Partei sei somit hergestellt. „Wir haben jetzt eine sehr gute Ausgangsposition für die Landtagswahl im Herbst 2018“, so Kränzle weiter. Er selbst wird dann nicht mehr als Direktkandidat im Stimmkreis Augsburg-Ost antreten. Kränzle will über die schwäbische CSU-Liste den Wiedereinzug in den Landtag zu schaffen.
Der CSU-Bundestagsabgeordnete Volker Ullrich meint: „Es ist gut, dass die Hängepartie beendet ist. Die Bürger erwarten von der CSU, dass wir uns nicht mit uns selbst, sondern mit den richtigen Inhalten beschäftigen.“Das Ringen um Personen und die richtigen Inhalte gehöre zur Demokratie. Entscheidend sei, dass dies stets mit Augenmaß und Anstand geschieht. Es sei gut, „dass die CSU jetzt einen sehr guten und für alle akzeptablen Weg gefunden hat“. Das sei ein Kompromiss der Stärke. Söder könne sich auf die Landtagswahl konzentrieren. Seehofer werde sich als Parteivorsitzender mit vollem Einsatz in Berlin einbringen.
Stadtrat Leo Dietz, der 2013 für den Landtag als Listenkandidat angetreten war, spricht von „einer logischen Konsequenz“, wenn er die Personalentscheidungen an der Führungsspitze nach den vorangegangenen Debatten bewertet. Veränderungen gehörten zum politischen Leben: „Es ist gut, dass Seehofer einen Teil des Wegs freigibt.“