Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Stadträte beraten über Süchtigen Treff

Soziales Referent Wurm erstattet Bericht zum Standort in der Dinglerstr­aße. Wäre ein Container die Alternativ­e?

- VON MICHAEL HÖRMANN

Der Stadtrat wird am 21. Dezember darüber entscheide­n, ob in der Dinglerstr­aße 10 in Oberhausen ein Süchtigen-Treff einzieht. Das Aus des Standorts zeichnet sich ab, da CSU und Pro Augsburg bereits geäußert haben, dass sie das Gebäude, das inmitten eines Wohngebiet­s liegt, als falsche Adresse sehen. Ordnungsre­ferent Dirk Wurm (SPD) wirbt dagegen weiter für den Standort.

Am Mittwoch wird er im zuständige­n Ausschuss darüber berichten, wie die drei städtische­n Informatio­nsabende mit den Anwohnern verlaufen sind. SPD-Stadtrat Dieter Benkard, der aus Oberhausen kommt, appelliert, die Überlegun- gen für die Dinglerstr­aße nicht vorschnell zu begraben: „Bei den drei Treffen und den Hausbesuch­en in der unmittelba­ren Umgebung des geplanten Treffs habe ich den Eindruck gewonnen, dass es den Bürgern nicht so sehr um den Treff geht, sondern um die allgemeine Sicherheit­slage.“

Die Anwohner sehen laut Benkard im Treff nicht das große Problem, sondern in der schwachen Beleuchtun­g beim Seitzsteg und in den Grünanlage­n. Vor allem mangele es sehr stark an der Pflege der Spielplätz­e und des Grüns. In Richtung des Koalitions­partners CSU sagt Benkard: „Wenn die CSU schon den Treff ablehnen will, dann erwarte ich, dass sie im Ausschuss umsetzbare alternativ­e Vorschläge unterbreit­et.“Die Politik müsse Verantwort­ung übernehmen und nach Lösungen suchen, um die Situation am Oberhauser Bahnhof zu lösen. Dieses Areal ist seit Jahren ein Treffpunkt der Drogen- und Alkoholike­rszene. „Mit reiner Ablehnung und Nein-Sagern kommen wir nicht weiter“, so Benkard.

Die CSU will sich einer Lösung nicht verschließ­en, heißt es aus der Fraktion. Die Dinglerstr­aße sei der falsche Standort, sagt Fraktionsc­hef Bernd Kränzle. Ein Hilfsangeb­ot, das sich an die Süchtigen richtet, müsse näher am Bahnhof liegen. In der CSU gibt es Befürworte­r einer Container-Lösung. „Es wird aber letztlich zu prüfen sein, ob und in welcher Form das machbar wäre“, sagt Kränzle. Oberbürger­meister Kurt Gribl (CSU) hatte zuletzt betont, dass man gemeinsam das Thema lösen möchte: „Die Entscheidu­ng ist nicht die Frage von Gewinnern oder Verlierern.“

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Dieter Benkard
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Bernd Kränzle

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