Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Nie mehr freiwillig ein Auto mit Verbrennungsmotor
Zum Artikel „Eine Woche elektrisch pen deln“vom 2. Dezember:
So, da hat sich also einer Ihrer Redakteure in ein Elektroauto gesetzt und einen Artikel darüber geschrieben. Einer, der weder zu Hause noch im Büro laden kann und 100 km täglich pendeln muss. Natürlich mit einem Auto, das nur 100 km weit kommt – wenn man nicht heizt. Was soll das?
Ich fahre seit ein paar Monaten mit einem Elektroauto, heize fleißig, schalte sogar das Licht an und hatte noch nie Reichweitenprobleme. Im Gegensatz zu Ihrem Redakteur habe ich eine private und eine geschäftliche Lademöglichkeit und einen Wagen, der locker 200 km für mein Tagesgeschäft schafft.
Die öffentlichen Lademöglichkeiten sind für Zwischenladungen OK, aber nicht ausreichend für den Betrieb, wie Sie es beschreiben. Wer nicht bequem laden kann und wer sich generell nicht auf etwas Neues einstellen möchte, für den ist ein Elektroauto aktuell nicht unbedingt geeignet.
Vergangene Woche war ich in Salzburg, mit 20 Minuten Ladepause für kostenlosen Ökostrom. Alles absolut problemlos. Für die dringend notwendige Wende zur Elektromobilität und die gute Luft nicht nur in den Städten wäre es doch viel sinnvoller, folgenden Test zu machen: Pendler, Lademöglichkeit zu Hause/Büro, Elektroauto mit ausreichender Reichweite für das Tagesgeschäft. Ich stehe jederzeit zur Verfügung. Ich werde nie wieder freiwillig einen Verbrenner fahren – dazu ist das Elektroauto dem „Verpenner“zu deutlich überlegen bei Kosten, Umweltund Fahreigenschaften. Christian Popp, Friedberg