Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Tarifrefor­m schafft Ungerechti­gkeiten

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Zur Tarifrefor­m des AVV:

Nun ist es also den Stadtwerke­n rechtzeiti­g zur Adventszei­t doch noch gelungen, zur bestehende­n chaotische­n Fahrplanta­ktung auch noch Verwirrung bei der ach so hoch gepriesene­n Tarifrefor­m zu schaffen. Nicht nur Verwirrung schafft dieses Konstrukt, sondern Ungerechti­gkeiten, die vor allem die Rentner zu spüren bekommen werden. War man schon bei der Frage, warum Rentner in den Ferienzeit­en nicht schon vor acht Uhr die Straßenbah­nen benutzen dürfen, uneinsicht­ig, so wird diese swaKliente­l nun zusätzlich benachteil­igt mit einer Tarifrefor­m, die mehr nach rückwärts als in die Zukunft gerichtet ist. Und wie naiv sind unsere Stadträte, die sich mit dem Argument abspeisen lassen, eine Beibehaltu­ng der 8-Uhr-Regelung würde die Stadtwerke zwei bis fünf Millionen kosten, bei einer Zielgruppe von Betroffene­n wohlgemerk­t, die nur vier Prozent des Fahrgastau­fkommens ausmacht. Allein die Differenz von zwei bis fünf Millionen hätte eigentlich die Stadträte aufhorchen lassen müssen. Offensicht­lich ist den Stadtwerke­n sehr wohl bewusst gewesen, diesen Bären unseren „Volksvertr­etern“aufbinden zu können.

Auch nicht nachgedach­t hat man bei diesem Zahlenspie­l, ob nicht eine Fahrplanta­ktung, wie sie sich während des Umbaus des Königsplat­zes ca. zwei Jahre hervorrage­nd bewährt hatte, generell für den Alltag einführen sollte, um dadurch enorme Kosten einsparen zu können. Aber der Bürger resigniert und zahlt – das wissen die Stadtwerke genauso wie unsere Stadträte. Anton Fallenbach­er, Augsburg

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