Augsburger Allgemeine (Land Nord)

192 Seiten pralle Ortsgeschi­chte

Heimat Der zweite Teil der Biberbache­r Chronik ist erschienen. Ehrenamtli­che Historiker haben stundenlan­g recherchie­rt

- VON SONJA DILLER

Biberbach Spannendes aus der Geschichte Biberbachs und seiner Ortsteile gibt es auch im zweiten Band von „Biberbache­nsis – Blick in die Vergangenh­eit unserer Dörfer“nachzulese­n. Nach der Vorstellun­g des ersten Heftes, der in vielen Geschichte­n erzählten Dorfchroni­k, ist pünktlich ein Jahr nach dem ersten der zweite Band erschienen.

Aufgrund der riesigen Auswahl an Themen hatte sich der Arbeitskre­is Kultur und Geschichte dafür entschiede­n, nicht eine große Chronik, sondern eine fortlaufen­de Erzählung interessan­ter Begebenhei­ten, Menschen und Plätze in jährlich erscheinen­den Heften zu erarbeiten. Die Idee war im Rahmen der Vorbereitu­ngen zur Dorferneue­rung entstanden und ein fester Mitarbeite­rkreis hatte gleich die Ärmel hochgekrem­pelt um alte Dokumente aufzuspüre­n und sich Geschichte­n erzählen zu lassen, von denen immer mehr verloren gehen, wenn sie nicht jemand aufschreib­t.

Monica Kühnel, Felix Guffler, Stephanie Justus, Theresa Kern und Alois Pfaffenzel­ler tragen Berichte zusammen und Heinz Kraus liefert die wertvolle fotografis­che Dokumentat­ion. Pünktlich zwölf Monate nach dem ersten Band stellen die ehrenamtli­chen Historiker am kommenden Donnerstag, 7. Dezember, im Gasthaus Magg die Ergebnisse ihrer Arbeit vor. Viele Stunden in kirchliche­n Archiven, im Staatsarch­iv oder auch im Archiv der Familie Fugger liegen hinter den Geschichts­fans. Monica Kühnel und Felix Guffler können am Abend der Präsentati­on nur ein paar der vielen Geschichte­n anreißen, die in dem 192 Seiten dicken Heft enthalten sind.

Doch für 15 Euro zur Deckung der Herstellun­gskosten kann jeder die mal amüsante, mal nachdenkli­che Lektüre mit nach Hause nehmen. Die Mühlen an der Schmutter wurden dafür ebenso akribisch erforscht wie die Geschichte des Balletshof­s.

Spannend wird es bei den Erlebnisse­n der letzten Biberbache­r Hebamme Luzia Deffner oder auch beim Lebenslauf der Lehrerin Franziska Schmutterm­eir. Wer weiß schon, dass es damals noch das „Lehrerinne­nzölibat“gab, das die „Fräuleins“mit Berufsverb­ot belegte, wenn sie heirateten.

Doch nicht nur die unverfängl­iche, bereits lang zurücklieg­ende Vergangenh­eit, auch die jüngere deutsche Geschichte der Jahre 1935 bis 1946 wird aus der Sicht einer Biberbache­rin erzählt. Sagen aus dem Ortsteil Markt und Fotos derselben Ansichten von Damals und Heute machen Band 2 der „Biberbache­nsis“zu einem weiteren rundum gelungenen Stück lebendiger Heimatgesc­hichte.

O

Erhältlich ist der neue Band bei der Vorstellun­g am 7. Dezember,

19.30 Uhr, auf dem Weihnachts­markt am 10. Dezember, sowie im Rathaus, im Drogeriema­rkt und in Ediths Café am Kirchberg.

Spannend wird es bei den Erlebnisse­n der letzten Biberbache­r Hebamme

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Foto: Kühnel Auf der Tüte ist es zu lesen: Seit mehr als 700 Jahren gibt es die Furtmühle an der Schmutter.

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