Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Auto gegen Lkw: B16 lange gesperrt
Wintereinbruch 20-Jähriger kommt mit glatter Straße nicht zurecht und verursacht einen spektakulären Unfall nahe Genderkingen. Weitere Rutschpartien, eine davon mit Sommerreifen
Donauwörth Der Wintereinbruch ist manchem Verkehrsteilnehmer in der Nacht auf Montag zum Verhängnis geworden. Die Polizei verzeichnete einige Glätteunfälle. Der folgenreichste passierte auf der B 16 bei Genderkingen. Dort stießen ein Auto und ein Lastwagen zusammen. Die Bundesstraße musste wegen der Bergungsarbeiten bis in den Vormittag hinein komplett gesperrt werden.
Innerhalb weniger Stunden fielen am Sonntag an die zehn Zentimeter Schnee. Ein 20-Jähriger aus Donauwörth, der gegen 2.30 Uhr mit seinem Auto auf der schneeglatten B 16 in Richtung Große Kreisstadt unterwegs war, geriet wohl wegen nicht angepasster Geschwindigkeit kurz nach der Abzweigung nach Oberndorf ins Schleudern und kam auf die Gegenfahrbahn. Dort stieß der Pkw frontal gegen einen Lkw, mit dem ein 40-Jähriger nach Rain fuhr. Der bremste stark ab und verlor ebenfalls die Kontrolle über sein Fahrzeug. Der Sattelzug kam von der Straße ab und rollte die Böschung hinab.
Die beiden Beteiligten erlitten nach ersten Erkenntnissen der Polizei leichte Verletzungen – der 20-Jährige eine Platzwunde am Kopf und ein Schleudertrauma, der Lkw-Fahrer Prellungen und ein Schleudertrauma. Das Rote Kreuz brachte die Männer ins Krankenhaus. Die Freiwilligen Feuerwehren Genderkingen und Rain wurden ebenfalls alarmiert. Weil die Bundesstraße komplett gesperrt werden musste, leiteten die Kräfte den Verkehr um. Aus dem Laster lief auch etwas Diesel aus. Die zuständigen Behörden kamen zu dem Schluss, dass kein Erdreich abgebaggert werden muss. Eine Firma pumpte den Kraftstoff aus dem Tank ab. Die Unfallstelle liegt auch außerhalb des großen Trinkwasserschutzgebiets.
Die Bergung des Lastwagens war – obwohl dieser unbeladen war – laut Polizei sehr schwierig und dauerte bis 9.45 Uhr. Nach Angaben von Kreisbrandmeister Peter Mikschl hätten die Folgen schlimmer sein können, angesichts des Zerstörungsgrads des Autos. Glücklicherweise sei der Sattelzug auf der Böschung eingeknickt und damit nicht umgefallen. Der Brummi musste mithilfe eines Autokrans zurück auf die Straße geholt werden. Erst nach rund sieben Stunden konnte die B 16 wieder für den Verkehr freigegeben werden. Bis dahin wurde er über Genderkingen (Kreisstraße) umgeleitet. Es kam zu Behinderungen.
Der Schaden lässt sich noch nicht genau abschätzen. Die Polizei nennt eine Summe von über 50000 Euro. Die könnte aber noch höher werden, je nachdem wie stark der Lkw demoliert ist.
Auf der B2 zwischen Mertingen und Nordendorf schlitterte ein 38-Jähriger aus dem Lechgebiet, der in Richtung Donauwörth fuhr, kurz nach Mitternacht nach rechts von der Straße. Schaden: rund 1000 Euro. Der Hauptgrund für den Unfall: An dem Wagen waren Sommerreifen montiert. Der 38-Jährige handelte sich eine Anzeige ein und muss mit einem Bußgeld sowie einem Punkt in Flensburg rechnen.
Länger als sonst war durch den Schnee auch der morgendliche Stau auf der B2 von Norden her nach Donauwörth. Die Fahrzeugschlange reichte zeitweise bis Buchdorf zurück. Im Schritttempo dauerte die Fahrt von dort in die Große Kreisstadt rund 35 Minuten, wie ein Betroffener berichtet.