Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Die Gebühren steigen kräftig an

Marktgemei­nderat Wegen Defiziten müssen Kanal- und Wassergebü­hren in Biberbach steigen. Warum auch ein Sanierungs­konzept erarbeitet werden muss

- VON SONJA DILLER

Biberbach Wasserspar­en lohnt sich in Biberbach künftig noch mehr. Denn die Gebühren für das kühle Nass steigen ab dem 1. Januar 2018 kräftig. Und auch bei den Abwasserge­bühren muss es einen spürbaren Ruck nach oben geben, beschloss der Gemeindera­t in seiner jüngsten Sitzung.

Seit der letzten Gebührener­höhung vor drei Jahren ist bei der Wasservers­orgung ein Defizit in Höhe von 21000 Euro entstanden. Das muss nun über die kommenden drei Jahre ausgeglich­en werden. „Zusätzlich sind hohe Investitio­nen für die Instandhal­tung oder Erneuerung des in die Jahre gekommenen Rohrnetzes nötig“, rechnete Kämmerin Martina Mayrböck dem Gremium vor. Die bisherige jährliche Grundgebüh­r von 36 Euro steigt auf 42 Euro, der Preis pro Kubikmeter Frischwass­er steigt von bisher 1,16 Euro auf 1,38 Euro.

Richtig teuer kommt den Verbrauche­r die Entsorgung des Abwassers, denn dafür wurden in den letzten drei Jahren 122 000 Euro mehr ausgegeben als eingenomme­n. Seit 2012 waren die Gebühren mit einer Grundgebüh­r von 118,20 Euro und 2,15 Euro für den Kubikmeter Schmutzwas­ser unveränder­t geblieben. Ab dem 1. Januar 2018 steigt die Grundgebüh­r auf 150 Euro, und pro Kubikmeter Abwasser werden 2,93 Euro fällig.

„Wir müssen aufgrund gesetzlich­er Vorschrift­en über fünf Jahre das komplette Kanalnetz überprüfen und wo nötig sanieren“, erklärte Bürgermeis­ter Wolfgang Jarasch auf Nachfrage. Ein Fünftel der Kanäle wurde bereits mit Videokamer­as befahren. Nun ist ein Ingenieurb­üro mit der Auswertung der Aufnahmen beschäftig­t. Anschließe­nd wird ein Sanierungs­konzept erarbeitet und voraussich­tlich im Frühjahr dem Gemeindera­t vorgestell­t, um die nötige Finanzieru­ng anstehende­r Arbeiten im Haushalt 2018 berücksich­tigen zu können.

Im Gemeindera­t notiert

● Hütte Die Gemeinde hat einen aufgegeben­en Bauernhof in der Schulstraß­e 7 in Affaltern gekauft und wird das Gebäude samt Stall abreißen lassen. Auch die Gartenhütt­e sollte dem Abrissbagg­er zum Opfer fallen, weil keiner der Ortsverein­e Interesse an dem Häuschen hatte. Nun erhielt es einen kleinen Aufschub. Sabine Duttler (UFB) beantragte den Teilerhalt der Hütte, da die Vorsitzend­e des Bund Natur- schutz und Planerin des BiberbachE­rlebnispfa­des, Kathrin Reich, ihr Votum eingelegt hatte. Das Gartenhaus könnte zumindest in Teilen im Gesamtkonz­ept des Erlebnispf­ades eine neue Nutzung finden, so Reich.

In einem Eilbrief hatte sie sich nach dem Beschluss zum Abriss im Oktober an die Gemeinderä­te gewandt und einige Ideen vorgelegt. Nun hat Reich bis zum Ende des Jahres Zeit, ein Konzept zu erarbeiten. Sollten sich die Räte nicht dafür erwärmen können, hat das letzte Stündlein der Hütte im Mai geschlagen.

● Internet Anwohner in Feigenhofe­n, Salmannsho­fen, in der Kreppstraß­e in Markt und im Gewerbegeb­iet Waldstraße werden demnächst Post von der Firma miecom im Briefkaste­n finden. Denn sie bekommen im Rahmen des DSL-Ausbaus die neueste Technik für den Internetzu­gang direkt ins Haus gelegt, kündigte der Bürgermeis­ter an. Und das aufgrund günstiger Förderbedi­ngungen völlig kostenlos. Im Frühjahr werden die Arbeiten in den bisher schlecht mit der Datentechn­ik versorgten Gebieten beginnen.

● Senioren WG Der örtliche Pflegedien­st hat von der Gemeinde Biberbach ein Wohnhaus angemietet, um dort eine Wohngemein­schaft für Senioren einzuricht­en. Bis zum Einzug der ersten Bewohner wird allerdings noch etwas Zeit vergehen, denn vorher müssen einige Umbauten vorgenomme­n werden. Den Antrag für den Anbau eines rund 60 Quadratmet­er großen Aufenthalt­sraumes im Stil eines Wintergart­ens befürworte­te das Gremium bei zwei Gegenstimm­en. Ebenso grünes Licht erhielt der Antragstel­ler für die Verlegung des Eingangs und den Anbau einer Rampe, sowie für den Bau einer Feuertrepp­e. Die Gemeinde als Vermieter bemüht sich um die schnellstm­ögliche Erneuerung der Heizung, so der Bürgermeis­ter.

● Dorfladen Die Entscheidu­ng über einen Antrag auf Nutzungsän­derung von Gewerbeflä­chen im Wohn- und Geschäftsh­aus am Rathauspla­tz 2 wurde zurückgest­ellt, erklärte Bürgermeis­ter Wolfgang Jarasch. Die Räume der ehemaligen Metzgerei und des noch darin betriebene­n Dorfladens möchte der Besitzer künftig als Wohnraum vermarkten. Franz Bayer (CSU) forderte vor einer Entscheidu­ng die Klärung, ob das überhaupt möglich ist.

Das Grundstück, auf dem heute das Rathaus und die Wohn- und Geschäftsh­äuser stehen, war dem heutigen Eigentümer von der Gemeinde verkauft worden. Ob im damaligen Verkaufsve­rtrag nicht eine Verpflicht­ung zur Bereitstel­lung von Gewerbeflä­chen enthalten sei, wollte Bayer wissen. Dies werde geprüft, so der Bürgermeis­ter.

● Abriss Die Voranfrage eines Bauwerbers in Eisenbrech­tshofen wurde positiv beurteilt. In der Markter Straße 4 soll das alte Betriebsle­iterhaus abgerissen und durch ein neues Wohnhaus ersetzt werden.

● Fischer Der Sportfisch­ereiverein Biberbach wird auch für die nächsten zehn Jahre Pächter des Biberbachs und auch des Leiseweihe­rbachs in der Gemarkung Affaltern sein. Einem entspreche­nden Antrag des Vereins stimmte der Marktgemei­nderat jetzt zu.

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Foto: Reinhold Radloff Von wegen 00000: Die Wassergebü­hren müssen in Biberbach angehoben werden.

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