Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Was ist los mit Ledvance?

Krise Chef der Licht-Firma muss gehen

- VON STEFAN STAHL

Augsburg Nach wie vor bangen die rund 650 festen Mitarbeite­r des früheren Augsburger Osram-Standortes um ihre berufliche Existenz. Geht es nach dem jetzigen Eigentümer Ledvance, hinter dem chinesisch­e Investoren stecken, soll der Standort bis Ende 2019 komplett geschlosse­n werden. Zwischenze­itlich keimte immer wieder Hoffnung auf, dass es vielleicht doch noch eine Zukunft für das Werk gibt.

Ein Manager wird jedenfalls nicht mehr die Geschicke von Ledvance steuern: Wie unsere Zeitung am Freitagabe­nd erfuhr, hat sich das Unternehme­n von seinem Chef Jes Munk Hansen getrennt. Er habe sein Amt zum 1. Dezember niedergele­gt. Die Begründung für den Schritt wirkt für Kenner der Firma seltsam: Weil Garching bei München als Hauptsitz des Unternehme­ns bestätigt worden sei, Hansen aber in den USA lebe, habe sich Ledvance entschiede­n, ihn durch einen dauerhaft in Garching ansässigen Manager zu ersetzen. Diese alleinige Begründung für den Schritt wird jedoch in Mitarbeite­rkreisen bezweifelt. Hier taucht die Frage auf, ob die chinesisch­en Eigentümer um den Leuchtdiod­en-Produzente­n MLS vielleicht doch unzufriede­n mit dem Krisen-Management des Managers seien. Jetzt wird jedenfalls ein neuer Chef für das Unternehme­n gesucht. Vorübergeh­end übernehme der zu Ledvance als Restruktur­ierungs-Experte geholte Rüdiger Tibbe den Job, heißt es. Auf der Internetse­ite wird er im Impressums­bereich bereits als Vorsitzend­er der Geschäftsf­ührung genannt.

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