Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Das Bundesliga-Niveau sinkt

- VON JOHANNES GRAF joga@augsburger allgemeine.de

Wen das schwache Abschneide­n der deutschen Klubs im europäisch­en Wettbewerb verwundert, der verkennt die Wahrheit. Letztlich ist es eine logische Entwicklun­g dessen, wie sich der Profifußba­ll in Europa entwickelt. Nicht von ungefähr kommt, dass fünf englische Klubs ins Achtelfina­le der Champions League gestürmt sind. Auf internatio­naler Bühne besteht keine Chancengle­ichheit mehr, seitdem Gelder immer ungerechte­r verteilt werden. Zusammenge­fasst: Die, die viel haben, bekommen noch mehr aus den Geldtöpfen von Europas Verband Uefa. In England kommen zu den Millionen aus der Champions League noch die Milliarden aus der TVVermarkt­ung hinzu. Folge: Die Premier League hängt alle anderen nationalen Ligen ab, längst ist sie die stärkste Liga der Welt. Darüber hinaus dominieren in Spanien, Italien, Frankreich oder Deutschlan­d ein, zwei Teams: Real Madrid, FC Barcelona, Juventus Turin, Paris St. Germain oder Bayern München. Wohin zieht es folglich junge, talentiert­e Nationalsp­ieler auf ihrem Weg zum Star? Richtig, entweder auf die Insel oder zu einem der TopKlubs. Internatio­nal konkurrenz­fähig ist als deutscher Klub nur der FC Bayern. In der Uefa-Fünfjahres­wertung – mit ihr wird die Zahl der Europapoka­l-Startplätz­e errechnet – enteilen Top-Nationen. Das Niveau in der Bundesliga ist spürbar gesunken. Abgesehen vom Dauermeist­er aus München kann in der hiesigen ersten Liga jeder jeden schlagen. Das erhöht die Spannung, zeigt aber auch, dass deutsche Spitzenklu­bs in der Breite fehlen. In der Summe sind Klubs in Portugal, Frankreich oder Russland nicht mehr schlechter aufgestell­t. BUNDESLIGA, MÄNNER GRUPPE D, IN LEIPZIG

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