Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Beim Pritschen so präzise wie James Bond

AZ Elferkette Was der Gersthofer Volleyball­erin Imke Thöle jeden Morgen wichtig ist und wann sie eine Auszeit braucht

- VON MANUEL KUHN

Gersthofen Am Samstag trifft die erste Damenmanns­chaft der Gersthofer Volleyball­erinnen zu Hause (14.30 Uhr) auf Sonthofen und Marktoffin­gen. Imke Thöle zählt trotz ihrer 22 Jahre schon zum Inventar und Aushängesc­hild. Warum der 1,76 Meter große, universal einsetzbar­en Erzieherin aus Gersthofen, die in ihrer Freizeit gerne Freunde trifft und die Natur genießt, das Ballgefühl schon in die Wiege gelegt wurde und was ihr tägliches Morgenritu­al ist, verrät sie in der AZ-Elferkette.

● Weißwein oder Glühwein?

Ein Angebot auf ein Gläschen Wein schlage ich natürlich nicht aus. Bei Glühwein muss ich dann aber passen beziehungs­weise aufpassen, der steigt mir direkt zu Kopf. Auf Feiern bevorzuge ich schon eher einen gepflegten Cocktail, oder mal ein kurzes Schnäpsche­n.

● Blocken oder Schmettern? Meine Stärke liegt ganz klar im Block, was wohl auch aus meiner Größe resultiert. Der Schmetterb­all von mir ist zwar gut, aber ich ziehe ihn meist nicht mit voller Überzeugun­g durch, weil ich seit einiger Zeit mit kleinen Schulterbl­essuren kämpfe. Irgendwie macht sich dann immer meine kleine Blockade im Hinterkopf bemerkbar, um Schlimmere­s zu vermeiden.

● Zeitung oder Internet?

Zu meinem morgendlic­hen Ritual gehört definitiv das Lesen der Augsburger Allgemeine­n speziell die Themen aus dem Augsburger Land. Höre ich untertags etwas von bestimmten Neuigkeite­n, die mich interessie­ren, habe ich dafür diverse Apps auf meinem Smartphone. Abends schaue ich mir die Nachrichte­n dann im TV an. Naja, eigentlich nur, wenn ich zufällig darüber zappe.

● Krafttrain­ing oder Wald lauf?

Krafttrain­ing! Spezifisch­e Übungen fürs Volleyball natürlich, um meine Sprungkraf­t und Athletik ständig zu verbessern. Wir machen zwar in TeamTraini­ngseinheit­en schon einiges dafür. Lässt es mein Terminkale­nder zu, dann bin ich auch mal alleine im Kraftraum am Schwitzen. Im Sommer mache ich aber schon gerne meine Ausdauerlä­ufe, zwar nicht im Wald, aber über die Felder.

● Shopping Queen oder Bau er sucht Frau?

Definitiv Bauer sucht Frau. Ich finde den Unterhaltu­ngsfaktor sehr hoch. Alles in allem ist es eine total witzige Sendung. Wenn sich dann noch ein Paar findet und verliebt – ist das doch süß. Shopping Queen ist zwischendu­rch mal ganz nett anzuschaue­n. Aber wie in dieser Sendung versucht wird, in möglichst kurzer Zeit eine Menge Geld zu verprassen – das ist nicht gerade meins.

● Nena oder Metallica? Gute Frage, das ist beides nicht wirklich mein Geschmack. Aber ich entscheide mich für Nena, weil sie einfach peppiger ist. Was ich gern höre, sind die aktuellen Charts und was gerade im Radio so auf und ab läuft. An ein Lied aus unserem Aufstiegsj­ahr 2014/2015 kann ich mich noch gut erinnern. Das war „Ein hoch auf uns“, es war unser absoluter Motivation­ssong in der Kabine vor den Spielen, was sich am Ende der Saison auch bestätigte.

● Baggern oder Pritschen?

Das sind beides Grundtechn­iken, die man beim Volleyball absolut beherrsche­n muss und schon von klein auf lernt. Erst dann geht es ans Netz, um an verschiede­nen Spielforme­n und Taktiken zu arbeiten. Ich bin in einer begeistert­en Sportfamil­ie aufgewachs­en – meine Eltern waren beide hochklassi­ge Handballer. Dadurch wurde mir das Ballgefühl quasi schon in die Wiege gelegt. Von mir persönlich würde ich behaupten, ich habe beide Techniken inne, wobei mein Pritschen noch einen Tick präziser ist.

● Chaotisch oder sortiert? Sortiertes Chaos würde ich sagen. Privat bin ich eher weniger strukturie­rt. Wobei ich sagen muss: Ich finde immer alles, nach dem ich gerade suche. In meinem Sport bin ich komplett gegensätzl­ich. Da ist die Einhaltung der Systeme und der taktischen Vorgaben das A und O, sonst sieht man selbst und auch das gesamte Team ziemlich schlecht aus. In der Arbeit attestiere­n mir meine Kollegen nicht nur eine systematis­che Arbeitswei­se, sondern auch einen inneren aufgeräumt­en Eindruck. ● Frühaufste­her oder Morgenmuff­el? Am Wochenende bin ich der volle Morgenmuff­el, da spanne ich schon mal gerne etwas länger im Bett aus und lasse den Tag locker angehen. Werktags bin ich berufsbedi­ngt schon früh auf Achse. Dafür brauche ich nach der Arbeit öfters mal ein Mittagssch­läfchen, was wohl dem Job mit Kids geschuldet ist – frei nach dem Motto: „Nach getaner Arbeit ist gut ruh’n.“Die kleine Auszeit tut mir auch sehr gut, um die nötige Power für die abendliche­n Trainingse­inheiten zu tanken.

● James Bond oder Mr. Bean? Lustige Frage, da habe ich schon meine perfekte Mischung. Mein Freund ist Polizist – also mein Held und Beschützer. Privat ist er humorvoll und lustig, was ich sehr mag. Da bin ich nämlich genauso, immer für ein Späßchen zu haben. Ich würde sagen: gesucht und gefunden.

● Strand oder Berge? Wandern in den Bergen finde ich traumhaft, da ich die Natur und ihre Eigenheite­n liebe. Besondere Ziele habe ich da keine, ich lass mich gerne von Freunden mitziehen und inspiriere­n. Mit den Skiern durch die Berge zu carven finde ich auch cool. Aber dann schon mit allem drum und dran, sprich Après-Ski und anschließe­ndem Saunagang. Für Strandurla­ube priorisier­e ich die Nordseeins­eln, was mir wohl von sämtlichen Familienau­sflügen aus meiner Kindheit geblieben ist. Ich finde die Nordseeins­eln wunderschö­n, zudem sind sie nicht so überlaufen.

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Foto: Lode Imke Thöle vom TSV Gersthofen feuert ihr Team an.

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