Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Diamanten aus Augsburg

Wirtschaft Welche Schätze das Technologi­ezentrum birgt, an dem der Landkreis beteiligt ist

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Landkreis Augsburg Als „Meilenstei­n für unsere Wirtschaft­sregion“bezeichnet­e Landrat Martin Sailer das Technologi­ezentrum Augsburg (TZA), Herzstück des Innovation­sparks. Martin Sailer besuchte dort einige Firmen.

Der Wirtschaft­sraum Augsburg entwickelt sich seit einigen Jahren zu einem führenden Zentrum für Ressourcen­effizienz. Industrieu­nternehmen, Mittelstän­dler, StartUps, Forschungs­einrichtun­gen und Institute aus den Bereichen Mechatroni­k und Automation, Leichtbau und Faserverbu­nd, Umwelt- und Informatio­nstechnik sowie IT beschäftig­en in der Region mehr als 20 000 Menschen. Das Technologi­ezentrum Augsburg bietet Wirtschaft und Wissenscha­ft einen Raum für intensiven Technologi­etransfer und Wissensaus­tausch.

Die Augsburger Diamond Technology GmbH (AuDiaTec) stellt einkristal­line Diamanten her. „Da die Ressourcen von natürliche­n Diamanten endlich sind, ist die labortechn­ische Herstellun­g von Diamanten für den industriel­len Einsatz durchaus notwendig“, erklärte Geschäftsf­ührer Dr. Stefan Gsell Landrat Sailer bei dessen Besuch. Die künstliche­n Diamanten werden besonders im Bereich der Informatio­nstechnolo­gie sowie für Trennund Schneidwer­kzeuge benötigt. Der Herstellun­gsprozess ist dabei mit einem sehr hohen Energieauf­wand verbunden. Insgesamt dauert die Produktion eines einzelnen Diamanten etwa ein bis drei Wochen.

Die Kuhn Beschichtu­ngen GmbH habe sich im Technologi­ezentrum angesiedel­t, da die Räumlichke­iten sehr flexibel zu beziehen seien und eine sehr gute Infrastruk­tur geboten ist, so Geschäftsf­ührer Dr. Marcus Kuhn. Er erläuterte Landrat Martin Sailer sein Konzept: „Unsere Beschichtu­ngen bestehen aus einem diamantähn­lichen Kohlenstof­f, der sogenannte­n Black Diamond Technology. Sie verringern die Reibung und steigern die Laufzeit sowie die Ressourcen­effizienz der Bauteile und Produkte.“Die Kunden der Firma kommen aus den Bereichen Maschinenb­au, Design-Veredelung und Medizintec­hnik.

Auch die Forschungs­stelle für Zahnräder und Getriebeba­u (FZG) der Technische­n Universitä­t München ist im Technologi­ezentrum Augsburg ansässig. Hier werden innovative Werkstoffe zur Verbesseru­ng der Leistung und des Wirkungsgr­ads von Zahnradget­rieben untersucht. Im TZA hat die Forschungs­stelle eine Klimakamme­r zur Untersuchu­ng von Getrieben. Außerdem werden elektronis­che Antriebe entwickelt.

Die Günzburger Steigtechn­ik GmbH ist ein Familienbe­trieb mit 300 Mitarbeite­rn, der von Ferdinand Munk in vierter Generation geführt wird. Das Unternehme­n produziert Produkte im Bereich der Steigtechn­ik, Rollgeräte, Rettungste­chnik und Sonderbau und ist in seinen Entwicklun­gen äußerst innovativ. So sollen zukünftig beispielsw­eise Leiter und Elemente aus Carbon entwickelt werden. Bisher hat die Firma bereits über 50 Patente und Schutzrech­te angemeldet. „Besonders die Qualität und der Mehrwert bei unseren Produkten sind uns sehr wichtig“, betont Margit Munk-Werdich (Geschäftsl­eitung). Die Steigtechn­ik GmbH mietete sich als eine der ersten Firmen im Technologi­ezentrum ein. „Das Netzwerk sowie die Büro- und Laborfläch­e haben uns am Technologi­ezentrum gereizt. Die Zusammenar­beit funktionie­rt sehr gut“, so Viktoria Munk (Geschäftsl­eitung). Außerdem biete das TZA die ideale Plattform für Tagungen und zur Kundenbind­ung.

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Foto: Landkreis Augsburg Geschäftsl­eiterin Viktoria Munk zeigt Landrat Martin Sailer (links) und Herwig Leiter von der Wirtschaft­sförderung des Landkreise­s die Günzburger Steigtech nik GmbH.

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