Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Einkaufen mit Gemeindege­ld

Justiz Der Ex-Kassenleit­er von Fischach und dessen Frau stehen am Montag vor Gericht. Haben sie über 200 000 Euro abgezweigt?

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Fischach Der ehemalige Kassenleit­er der Marktgemei­nde Fischach muss sich am Montag vor Gericht verantwort­en, weil er mehr als 200 000 Euro aus der Gemeindeka­sse abgezweigt haben soll. Die Unregelmäß­igkeiten sind Angang dieses Jahres bei einer internen Überprüfun­g der Finanzen entdeckt worden. Ebenfalls angeklagt ist die Ehefrau des Ex-Kassenleit­ers. Sie soll von dem abzweigten Geld rund 63 000 Euro für Internet-Bestellung­en und andere Einkäufe ausgegeben haben.

In der Anklagesch­rift ist die Rede davon, dass der 43-Jährige als Kassenleit­er der Marktgemei­nde in einer Vielzahl von Fällen Geld vom Gemeindeko­nto auf sein eigenes Konto überwiesen haben soll – insgesamt rund 206000 Euro. Außerdem soll er Bargeld abgezweigt haben, sodass der Gemeinde den Ermittlung­en zufolge rund 236 000 Euro fehlten. Als Tatzeitrau­m nennt die Anklage die Zeit von März 2015 bis August 2017. Die 33-jährige

Frau des Kassenleit­ers soll davon gewusst und einen Teil des Geldes ausgegeben haben.

Der Kassenleit­er hatte die Vorwürfe rasch zugegeben, als er damit konfrontie­rt wurde. Zu erwarten ist daher, dass er auch im Prozess vor dem Amtsgerich­t ein Geständnis ablegen wird. Außerdem habe er bereits teilweise den Schaden ersetzt, sagte sein Anwalt Moritz Bode auf Anfrage. Die Gemeinde hatte dem Kassenleit­er unmittelba­r nach Bekanntwer­den der Vorwürfe im Februar gekündigt. Dem Mann wird Untreue in 57 Fällen vorgeworfe­n. Der Vorwurf gegen die Frau lautet auf gewerbsmäß­ige Geldwäsche in 424 Fällen.

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Symbolfoto: Arno Burgi, dpa Bei Internet Bestellung­en und anderen Einkäufen gab eine Frau rund 63 000 Euro aus.

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