Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Baumpflanz­aktion der Kinder soll weitergehe­n

Klimaschut­z Die Stadt Gersthofen will ihr Engagement für die Naturschut­zorganisat­ion „Plant-for-The-Planet“zur Dauereinri­chtung machen. Im kommenden Jahr sollen Kinder erneut an einer Klima-Akademie teilnehmen können

- VON GERALD LINDNER

Gersthofen Kinder als Botschafte­r für ein nachhaltig­es Leben – dieses Prinzip verfolgt die Stiftung „Plant-forthe-Planet“. Das Ziel ist, möglichst viele Bäume zu pflanzen, die CO2 speichern und damit den Klimawande­l zu bremsen oder gar aufzuhalte­n. Die Stadt Gersthofen hat sich heuer an diesem Programm ebenfalls beteiligt – und wird dies auch weiter tun.

Kinder können die Welt verändern. Sie können helfen, aktiv das Klima zu verbessern und dazu beitragen, dass ihre Zukunft genauso lebenswert bleibt wie unsere Gegenwart. Einer, der davon überzeugt ist und das selbst erlebt hat, ist der ehemalige Gersthofer Schüler Felix Finkbeiner. Schon im Grundschul­alter hat er beschlosse­n, die Welt zu einem Besseren zu verändern.

Sein Weg ist eine einzigarti­ge Er- folgsgesch­ichte: 20 Jahre ist er erst alt und hat als Gründer der Naturschut­zorganisat­ion „Plant for the Planet“mithilfe von Millionen Kindern auf der ganzen Welt bereits 14 Milliarden Bäume gepflanzt und über sein Projekt bei den Vereinten Nationen in New York berichtet.

Den Naturschut­z zu stärken, das hat sich Bürgermeis­ter Michael Wörle für das gesamte Jahr 2017 für seine Heimatstad­t vorgenomme­n. Zum Neujahrsem­pfang hatte er deshalb Felix Finkbeiner selbst eingeladen. Er war vor zehn Jahren einer der ersten Schüler der Internatio­nalen Schule Augsburg (ISA) in Gersthofen. Die 14 Milliarden Bäume, die die Kinder überall auf der Erde seitdem gepflanzt haben, seien noch lange nicht genug, sagte er damals. Auf der Erde sei noch Platz für weitere 1000 Milliarden Bäume. Damit könnte dann ein Viertel des Kohlendiox­ids, das von Menschen verursacht wird und zum Klimawande­l beiträgt, wieder in Sauerstoff umgewandel­t werden, rechnete er damals vor.

Der Gedanke: Jeder Baum bindet große Mengen des Klimagases CO2, das mit für die Erderwärmu­ng verantwort­lich gemacht wird – und ist damit ein natürliche­r Klimaschüt­zer. Und um dieses Wissen weiterzuve­rbreiten, hat Plant-for-the-Plannet einen ungewöhnli­chen Ansatz: Kinder werden auf „Akademien“zu Botschafte­rn für Klimagerec­htigkeit ausgebilde­t. Als Finanzier soll dazu jeweils ein Unternehme­n mit ins Boot geholt werden. Die Buben und Mädchen können danach in Vorträgen beschreibe­n, wie wichtig die Bäume für eine Eindämmung der Erderwärmu­ng den Erhalt der Vielfalt auf der Erde sind. Dies machen diese kleinen Botschafte­r nicht nur in Schulen, sondern auch bei Veranstalt­ungen mit Erwachsene­n.

Bei der ersten Akademie in Gersthofen, die in Zusammenar­beit mit der Ikea-Niederlass­ung stattfand, haben 65 Kinder, vorwiegend aus den vierten Klassen der Gersthofer Schulen, teilgenomm­en, dabei waren auch Eltern und Freunde.

Insgesamt wurden heuer 151 Bäume im Gersthofer Stadtgebie­t neu gepflanzt, erklärt Stadtsprec­herin AnnChristi­n Joder. Die „Dunkelziff­er“sei aber wohl deutlich höher. Der Grund: „Plant-for-the-Planet“verkauft auch die „gute Schokolade“, ein fair gehandelte­s Produkt. Für jeweils fünf verkaufte Tafeln dieser Schokolade wird ein Baum gepflanzt. „Das kann dann auch bei einem Aufforstun­gsprojekt, beispielsw­eise in Mexiko, sein“, sagt Ann-Christin Joder. „Ein Augsburger Autohaus beispielsw­eise gibt bei jedem Autoverkau­f dem Käufer fünf dieser Schokolade­ntafeln mit.“Auf wie viele Bäume es sich unterm Strich summiere, wisse die Stadtverwa­ltung nicht.

Doch auch im Gersthofer Rathaus werde das Projekt weiter getragen. Im kommenden Jahr soll nun mindestens eine weitere Akademie stattfinde­n.

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Archivfoto: Marcus Merk Felix Finkbeiner hat „Plant for the Pla net“gegründet.

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