Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Braucht Zusmarshau­sen eine große Bühne?

Kultur Über eine Veranstalt­ungshalle wird schon länger diskutiert. Jetzt gibt es einen neuen Vorstoß

- VON GÜNTER STAUCH

Zusmarshau­sen Das Thema hat das Zeug zum Drama – aber nicht nur, weil die Theaterleu­te vom TSV je nach Sichtweise davon betroffen wären oder profitiere­n würden. Eine geräumige Veranstalt­ungshalle wird in Zusmarshau­sen schon seit vielen Jahren diskutiert. Nun hat die SPD-Fraktion einen neuen Akt eingeläute­t.

Fraktionss­precher Walter Aumann wagte bei der vergangene­n Sitzung des Ausschusse­s für Kultur, Generation­en und Vereine (KGV) einen Vorstoß, nach bereits zum Teil kontrovers behandelte­n Eingaben im Frühjahr und zuvor im Herbst 2015, mit einem für Tragödien eher ungewohnte­n positiven Ausgang: Eine fraktionsü­bergreifen­de Arbeitsgru­ppe soll jetzt Interessen­sfragen bündeln und mithelfen bei der Klärung der Frage, ob es Bedarf für ein modernisie­rtes oder neues Gebäude gibt. Deren Mitglieder werden dann in der nächsten Zusammenku­nft der Bürgervert­reter kommende Woche benannt.

Die Bezeichnun­g des wichtigen Gremiums KGV umfasst auch das weite Spektrum der in Frage kommenden Nutzer: Es geht um die Theatergru­ppe genauso wie um Faschings-, Musik- und Sportverei­ne. Dazu sollen zudem Firmen und Gastronomi­e gehören.

Dabei war dem vortragend­en Walter Aumann bewusst, dass es in Sachen Multifunkt­ionshalle „in jeder Fraktion eine andere Vorstellun­g darüber gibt“. Unter einen Hut bringen muss der SPD-Mann aber nicht nur die unterschie­dlichen Interessen aller Kollegen am Sitzungsti­sch, sondern auch der potenziell­en Hausbelege­r draußen in der Gemeinde. Neben den speziellen Grö- ßen wie Sport, Musik, Bettschone­r und Darsteller kommen noch viele andere Gruppen zum Einzug in Frage. Der je nach Branche höchst vielfältig­en Benutzung von Räumlichke­iten durch Sportler, Musikanten oder Firmenfeie­rgästen könne nach Vorstellun­g von Aumann mit einem modernen, flexiblen Konzept begegnet werden. Etwa mit mobilen Trennwände­n, wie das in manchem neuen Bürgersaal im Landkreis zum Tragen komme.

Sollten sich die noch ziemlich uneins gebenden Bürgervert­reter doch einmal auf einen gemeinsame­n Standort einigen, wäre die nächste große Herausford­erung die notwendige Dimensioni­erung. „Es soll keine Megahalle werden wie etwa in Horgau“, schwebt Aumann jetzt schon vor und gesellt sich damit zu Fraktionsk­ollege Harry Juraschek, der für seine Partei schon zahlreiche Initiative­n in diese Richtung gestaretwa tet hatte. „Wir brauchen kein Luxusobjek­t“, wandte sich der Mann aus Wörleschwa­ng gegen allzu eilige Kritiker und Warnungen vor zu hohen Ausgaben.

Juraschek hatte sich in den vergangene­n Monaten „auf eine Ochsentour begeben“und nach eigener Aussage „etliche Vereine abgeklappe­rt“. Hintergrun­d des Vorgehens war festzustel­len, was schon da sei und wie sich der Bedarf bei den Organisati­onen darstelle.

Nach deren teilweise harscher Kritik am Ist-Zustand erscheinen Walter Aumann solche Aktivitäte­n sehr wichtig, denn „wir müssen bei der wichtigen und notwendige­n Sache alle mit ins Boot holen.“Ein „Kentern“des jüngsten SPD-Plans einer angemessen­en Multifunkt­ionshalle befürchtet der Fraktionss­precher nicht, aber: „Da müssen noch dicke Bretter gebohrt werden.“

 ?? Archivfoto: Marcus Merk ?? Viele Veranstalt­ungen in Zusmarshau­sen finden im Festsaal St. Albert statt, der sich im Seniorenze­ntrum befindet – zum Beispiel Konzerte, Theaterauf­führungen oder wie hier auf dem Foto die Amtseinfüh­rung des neuen Polizeiche­fs Raimund Pauli. Doch schon...
Archivfoto: Marcus Merk Viele Veranstalt­ungen in Zusmarshau­sen finden im Festsaal St. Albert statt, der sich im Seniorenze­ntrum befindet – zum Beispiel Konzerte, Theaterauf­führungen oder wie hier auf dem Foto die Amtseinfüh­rung des neuen Polizeiche­fs Raimund Pauli. Doch schon...

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