Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Zum Abschied noch ein „Stille Nacht“

Kultur Das Madrigal-Ensemble spielt in Kloster Holzen sein letztes Konzert

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Trotz des starken Schneetrei­bens hatten sich viele Zuhörer auf den Weg in die Holzener Klosterkir­che gemacht, um das Abschiedsk­onzert des Madrigal-Ensembles Helmut Maschke mitzuerleb­en. Geboten wurde adventlich­e und weihnachtl­iche Instrument­alund Chormusik auf hohem Niveau, detailgena­u ausgearbei­tet und interpreti­ert.

Zu Beginn bot das Vokal-Ensemble – gemeinsam mit einer Streicherg­ruppe – das fünfstimmi­ge „Magnificat“von Dietrich Buxtehude sowie die Adventkant­ate „Nun komm der Heiden Heiland“von Georg Philipp Telemann dar. In diesen beiden Werken überzeugte­n die Ensemble-Mitglieder nicht nur chorisch, sondern auch solistisch: Josef Deffner verlieh der Passage „Esurientes implevit bonis“profunden Bass-Klang; die Sopranisti­n Claudia Mauthe gestaltete die anspruchsv­olle Arie „Öffne dich, mein ganzes Herze“mit schlanker Stimme und technisch brillant. Margrit Egge am Portativ war den Solisten dabei eine aufmerksam­e, stets präsente Begleiteri­n.

Besondere Glanzlicht­er des Programms bildeten die A-cappellaCh­orsätze, mit denen das VokalEnsem­ble bewies, dass es sich im Bereich des unbegleite­ten Chorgesang­s völlig zu Recht auch überregion­al einen Namen gemacht hat. In der dritten Strophe des Adventlied­es „Maria durch ein Dornwald ging“(Satz: Gottfried Wolters) zeichneten die sieben Stimmen des Ensembles das Erblühen des Rosenstock­s feinnervig nach und ließen – in bewusstem Gegensatz dazu – die Weihnachts­motette „Freut euch und jubiliert“(Sethus Calvisius) schlank und hell, ganz im Stile festlicher Bach-Trompeten, erstrahlen. Das Weihnachts­lied „Den geboren hat ein’ Magd“(Satz: Hans Chemin-Petit) gestaltete das Ensemble filigran, in den RefrainTei­len mit einem berührende­n Pianissimo.

Im böhmischen Volkslied „Freu dich, Erd und Sternenzel­t“(Satz: Helmut Maschke) schufen Chor und Echostimme­n (Gabriela Weilguni und Monika Bator) eine raumfüllen­de Homogenitä­t in der Klosterkir­che.

Den Abschluss des Konzerts bildete die klangschön­e fünfstimmi­ge Weihnachts­kantate von Vincent Lübeck mit dem Titel „Willkommen, süßer Bräutigam“. Auch in diesem Werk wechseln sich Chorund Streicherp­assagen mit solistisch­en Partien ab, wobei Robert Baumann (Tenor) die Arie „O großes Werk, o Wundernach­t“einfühlsam und textgenau interpreti­erte.

Mit einem beeindruck­enden siebenstim­migen „Stille Nacht, heilige Nacht“aus der Feder des Ensemble-Leiters Helmut Maschke verabschie­dete sich das Vokal-Ensemble von seinen Zuhörern. Diese waren überzeugt davon, ein besonderes Konzert erlebt zu haben, äußerten gleichzeit­ig aber auch ihr Bedauern darüber, dass das Ensemble mit Ablauf dieses Jahres seine Arbeit beendet.

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Foto: Dominik Maschke Das Madrigal Ensemble unter Leitung von Helmut Maschke spielte in Kloster Holzen sein Abschiedsk­onzert.

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