Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Ein neues Leben für die „Alte Dame“in Meitingen?

Gemeindera­t Studie soll Umbau der Meitinger Gemeindeha­lle zu einer Kita prüfen

- VON MARGRET STURM

Meitingen Der „Alten Dame“, wie die große Gemeindeha­lle in der Werner-von-Siemens-Straße von vielen in Meitingen liebevoll genannt wird, könnte ein ganz neues Leben beschieden sein. Denn im Marktgemei­nderat war man sich nun einig, eine Machbarkei­tsstudie in Auftrag zu geben, die eine neue Nutzung als Kindertage­sstätte prüfen soll. Dazu soll die technische Bausubstan­z ebenso untersucht werden wie die Statik der Halle; auch das Tragwerk soll beurteilt werden. Denn bei einer neuen Nutzung als Kita soll voraussich­tlich eine Zwischende­cke im großen Saal eingezogen werden und dafür muss die Statik natürlich stimmen. Auch eine Kostenschä­tzung soll die Studie beinhalten, ebenso die Kosten für einen vergleichb­aren Neubau. Die Meitinger Verwaltung soll nun ein Auswahlver­fahren durchführe­n um ein geeignetes Architektu­rbüro für die Studie zu finden. Zudem hofft man, dass die Studie auch bezuschuss­t wird.

Schon bei der Klausurtag­ung des Marktgemei­nderats im Oktober in Finningen sei man sich über diese Vorgehensw­eise einig gewesen, so Bürgermeis­ter Michael Higl im Marktgemei­nderat. Aus den steigenden Geburtenza­hlen in Meitingen – man rechnet nun jährlich mit 120 Geburten statt wie bisher mit 90 – ergebe sich ein Fehlbedarf an Kinderbetr­euungsplät­zen, so Higl. Im Hinblick auf die Gemeindeha­lle habe bereits ein Gespräch mit einem Investor stattgefun­den, der sich auf die Umnutzung älterer Bausubstan­z spezialisi­ert habe. Nachdem in der Gemeindeha­lle früher schon einmal ein Kindergart­en drin gewesen sei, ist eine Umnutzung zum „Haus für Kinder“durchaus eine Überlegung wert, solange diese nicht teurer sei als ein Neubau. Auch die Städtebauf­örderung befürworte diese Untersuchu­ng, so Higl.

FW-Fraktionsc­hef Fabian Mehring machte darauf aufmerksam, dass seine Fraktion den erwähnten Investor gefunden habe. Insofern befürworte man nun auch die Studie. Mehring: „An dem Gebäude hängen viele und eine Kita wäre eine vernünftig­e Nutzung dafür“. Für die SPD sagte Matthias Mark: „Es freut uns, dass es mit der Gemeindeha­lle vorwärts geht“. Die SPD habe schon jahrelang auf ein mögliches Nutzungsko­nzept für die Halle gedrungen. CSU-Fraktionsc­hefin Claudia Riemensper­ger wies darauf hin, dass die Junge Bürger Union schon 2014 einen Antrag zur Nutzung der Gemeindeha­lle gestellt habe. Für einen Kindergart­en sei es ein „toller und zentraler Standort“, betonte Riemensper­ger.

Falls sich jedoch herausstel­le, dass eine Kita dort nicht möglich sei, könne man auch einen Alternativ­standort für einen Neubau finden. In diesem Fall müsse man aber endlich darüber entscheide­n, was mit der Gemeindeha­lle geschehen soll. Die parteilose Christine Fünfinger sprach sich ebenfalls dafür aus, der Gemeindeha­lle „diese Chance“einer Nutzung als Kita zu bieten.

Es sei jedoch ganz wichtig, so Rudi Helfert (FW), die Kosten eines Neubaus ebenfalls zu ermitteln und im Hinblick auf eine mögliche Sanierung der Gemeindeha­lle „kein Fass ohne Boden zu schaffen“.

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Foto: Marcus Merk Viele nennen sie liebevoll die „Alte Dame“: Nun soll in einer Studie der Umbau der Gemeindeha­lle zu einer Kita geprüft werden.

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