Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Wer löst Marie und Elias ab?
Vornamen Deutsche halten an Bewährtem fest. Nur ein Trend ist neu
Wiesbaden Schön soll er klingen, der Vorname. Ein Schmuck für seinen Träger soll er sein, denn der behält ihn in der Regel ein Leben lang. Im besten Fall passt er sogar zum Nachnamen. Geht es um die Namenswahl für den Nachwuchs, sind in Deutschland wenige Eltern zu Experimenten aufgelegt. Die beliebtesten Babynamen sind auch 2017 im Wesentlichen gleich geblieben. Das ergibt eine erste Prognose der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS).
Marie und Paul, die Dauerbrenner des letzten Jahrzehnts, schaffen es in der Rangliste der Lieblingsnamen wieder weit nach vorn. Auf Spitzenplätzen werden auch Emilia, Emma, Ben und Alexander erwartet. Die endgültige Auswertung der beliebtesten Vornamen 2017 stellen die Sprachforscher der GfdS im Frühjahr vor. Im Jahr 2016 hatten Marie und Elias die ersten Plätze belegt.
Um zu erheben, welche Vornamen bundesweit am häufigsten sind, wertet die Gesellschaft Daten von rund 800 Standesämtern aus – und erfasst nach eigenen Angaben über 90 Prozent der eingetragenen Vornamen. Weil die GfdS die Rangliste seit 1977 veröffentlicht, lassen sich die Namen im Wandel der Zeit betrachten.
Auch wenn die Deutschen bei der Namenswahl eher konservativ sind, zeigte sich zuletzt: Vornamen, die mit einem E beginnen, liegen im Trend. Emma und Emilia sind seit fünf Jahren sehr beliebt, für 2017 schaffen es wohl auch Elisabeth und Ella unter die häufigsten Mädchennamen. Und selbst wenn Elias den ersten Platz an Paul abgeben muss: Mit Emil wird ein zweiter E-Name in die Top Ten beliebter Jungennamen aufsteigen.
Aber wählen nun alle Deutschen bewährte Namen für ihre Kinder? Nein – auch exotische Namen schlagen bei Standesämtern auf. Erlaubt sind Mecky, Eleyson, Libelle und Zabel, andere Namen mussten die Eltern von Lucifer, Ohlove und Batman finden.