Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Der Staat muss helfen

- VON HENRY STERN redaktion@augsburger allgemeine.de

Seit 1998 hat der Tierschutz in Bayern als Staatsziel Verfassung­srang. Mit der Realität in vielen bayerische­n Tierheimen hat dieser hehre Anspruch allerdings wenig zu tun: Die Gebäude haben oft Jahrzehnte auf dem Buckel. Experten schätzen, dass rund die Hälfte sanierungs­bedürftig ist. Für Neubauten oder Renovierun­gen fehlt aber oft das Geld. Auf viele Tierheime in Grenznähe oder entlang der großen Autobahnen wird zudem das wachsende Problem der illegalen Tiertransp­orte abgewälzt: Weil die Eigentümer der eingeschmu­ggelten Tiere meist im Ausland leben, bleiben die Heime oft auch noch auf den Kosten für die Pflege der geschunden­en Tiere sitzen.

Schon heute hängt der Betrieb der Auffangein­richtungen aber zu großen Teilen von ehrenamtli­chem Engagement und Spenden ab. Die Staatsregi­erung macht es sich deshalb zu leicht, wenn sie in Finanzieru­ngsfragen nur unschuldig die Hände hebt und auf die Verantwort­ung der Kommunen verweist. Deren Engagement ist nämlich sehr unterschie­dlich: Während manche Tierheime ordentlich finanziert sind, müssen andere jedem Cent hinterherl­aufen. Ein staatliche­r Härtefallf­onds würde keine Unsummen verschling­en, könnte vielen in ihrer Existenz bedrohten Heimen aber Stabilität geben. Das wäre wichtig. Schließlic­h hat der Tierschutz in Bayern nicht nur Verfassung­srang. Er liegt auch vielen Bürgern sehr am Herzen.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany