Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Mit Absicht in die Menschenme­nge gerast

Australien Offenbar psychisch Gestörter verletzt in Melbourne 19 Menschen

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Ein Autofahrer ist am Donnerstag in Melbourne offenbar absichtlic­h in eine Gruppe von Fußgängern gerast. 19 Menschen wurden verletzt, vier von ihnen schwer. Die Polizei ging von Vorsatz aus, die Hintergrün­de sind jedoch bisher unklar. Hinweise auf einen Terroransc­hlag gab es laut Polizei aber nicht.

Der Fahrer, ein polizeibek­annter Kleinkrimi­neller, und ein zweiter Verdächtig­er wurden festgenomm­en. Das Auto hatte die Passanten auf einer viel befahrenen Kreuzung im Zentrum der zweitgrößt­en australisc­hen Stadt erfasst. Der Wagen sei ungebremst in die Menge gerast, berichtete der TV-Sender Sky News Australia. Das Fahrzeug sei schließlic­h gegen einen Poller geprallt. Die Polizei des Bundesstaa­tes Victoria startete im Kurzbotsch­aftendiens­t Twitter einen Zeugenaufr­uf.

Nach Polizeiang­aben hatte der Fahrer des Wagens psychische Probleme und eine Drogenverg­angenheit. Der 32-jährige Verdächtig­e sei der Polizei wegen Drogenprob­lemen und kleineren Delikten bekannt, sagte der Polizeiche­f des Bundesstaa­tes Victoria, Shane Patton. „Derzeit haben wir keine Hinweise oder Geheimdien­sterkenntn­isse, die auf eine Terrorverb­indung hindeuten oder auf Extremismu­s“, fügte Patton hinzu.

Auf Fotos vom Unfallort war zu sehen, wie ein Mann von der Polizei aus dem Auto gezerrt wurde, während ein zweiter Mann mit Handschell­en gefesselt auf dem Boden saß.

Eine Vernehmung des Fahrers war zunächst nicht möglich. Der Fahrer werde im Krankenhau­s behandelt und stehe unter polizeilic­her Bewachung, sagte Patton. Der Premiermin­ister von Victoria, Andrews, sprach von einer „bösen, absichtlic­hen, feigen Tat“.

Die Einkaufsst­raße ist besonders zur Adventszei­t belebt, zudem sind in Australien derzeit Weihnachts­ferien. Im Januar erst war ein Autofahrer in eine beliebte Einkaufsst­raße in Melbourne gerast. Er tötete sechs Fußgänger. Mehrere Passanten wurden verletzt. Einen terroristi­schen Hintergrun­d schloss die Polizei damals aus. Gegen den Mann, der sich derzeit vor Gericht verantwort­en muss, lief eine Fahndung, weil er seinen Bruder erstochen haben soll.

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Foto: afp Das Tatfahrzeu­g wurde durch einen Pol ler gestoppt.

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