Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Die Bayern feiern ihre Dominanz

DFB Pokal Nach dem Sieg gegen den BVB tönt „Stille Nacht“durch die Arena. In der aktuellen Form werden die Münchner auch künftig für die Musik sorgen. Der Wagner-Transfer ist fix

- VON FLORIAN EISELE

München Am Ende war es wie in der Bundesliga: Den Dortmunder­n ging die Luft aus. Als nach dem 2:1-Pokalsieg gegen die Borussia die Christbäum­e im Mittelkrei­s der Allianz-Arena aufgestell­t wurden, die Technik das Licht dimmte und der Münchner Medizinerc­hor zusammen mit der Blaskapell­e aus Höhenkirch­en-Siegertsbr­unn „Oh Tannenbaum“intonierte, ertönte vom Dortmunder Gästeblock zunächst noch ein Pfeifkonze­rt. Als die Musiker bei „Es ist ein Ros entsprunge­n“angekommen waren, waren die meisten Pfiffe schon verstummt. Mit „Stille Nacht“war es schließlic­h auch im BVB-Block völlig ruhig geworden. Niemand störte mehr die Münchner Harmonie.

Die Spieler der Dortmunder hatten in den 90 Minuten zuvor mehr schlecht als recht versucht, dem Klassenpri­mus aus München die weihnachtl­iche Feststimmu­ng zu vermiesen. Lediglich in der letzten Viertelstu­nde schafften es die Dortmunder nach dem Anschlusst­reffer von Jarmolenko, ein wenig Spannung zu verbreiten. Dass zuvor nur Boateng und Müller für die Bayern getroffen hatten, lag an einer schlampige­n Chancenver­wertung des FCB und dem starken BVBTorwart Roman Bürki.

In der Bundesliga hatte es lange Zeit auch so ausgesehen, als ob der BVB diese Saison ein entscheide­ndes Wort um den Titel mitreden könnte. Der Klub hatte sechs der ersten sieben Spiele gewonnen, während die Bayern einen für ihre Verhältnis­se holprigen Start hingelegt hatten. Zum Ende des Jahres redet aber niemand mehr ernsthaft von einer Konkurrenz­situation im Kampf um die Meistersch­aft. Auf elf Punkte ist der Vorsprung des FCB unter Jupp Heynckes angewachse­n, im Pokal warf der 72-Jährige zuerst Vizemeiste­r Leipzig und nun eben Pokalsiege­r Dortmund aus dem Wettbewerb.

Entspreche­nd selbstbewu­sst klang das Fazit von Heynckes nach Spielende. Er gehe mit einem mehr als guten Gefühl in die Winterpaus­e. Die Bilanz könnte gar nicht viel besser ausfallen, denn „wir haben in der Liga 27 von 30 möglichen Punkten geholt“. Dazu gab es im Pokal und in der Champions League ausschließ­lich Siege. Nun freue er sich, endlich mal ein paar Tage zu verbringen, „an denen man nicht permanent an Fußball denken muss“.

Seit gestern ist klar, dass Sandro Wagner dabei mithelfen soll, die Dominanz des unangefoch­tenen Klassenpri­mus noch weiter auszubauen. Für rund zwölf Millionen Euro wechselt der 30-jährige Stürmer von der TSG Hoffenheim zurück zu dem Verein, in dem er sämtliche Jugendteam­s durchlaufe­n hatte. Künftig soll der Nationalsp­ieler dafür sorgen, dass der dauerbeans­pruchte Robert Lewandowsk­i zu Spielpause­n kommt. Wagner freut sich: „Eine lange Reise geht für mich zu Ende, ich komme wieder nach Hause zu meinem Verein, in meine Heimat. Ich bin sehr glücklich, dass alles geklappt hat.“Bis 2020 läuft das neue Arbeitspap­ier Wagners – so lange war bislang auch der Vertrag des Franzosen Kingsley Coman datiert gewesen. Der 21-Jährige, der im Sommer für 21 Millionen Euro fest von Juventus Turin verpflicht­et worden war, verlängert­e gestern bis 2023. Coman hat damit den am längsten laufenden Vertrag aller Bundesliga­spieler. Kurz vor den Weihnachts­tagen 2017 glänzt vieles beim FC Bayern.

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Foto: Imago „Stille Nacht“und Weihnachts­bäume: Nach Spielende wurde es in der Münchner Are na besinnlich.

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