Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Disco Prügeleien sollen in Zukunft Vergangenh­eit sein

Polizei Runder Tisch mit den Verantwort­lichen in Gersthofen. Bei neuen Zwischenfä­llen könnte Sperrzeit Thema werden

- VON MAXIMILIAN CZYSZ

Gersthofen In dieser Häufigkeit und Intensität soll es keine Vorfälle mehr im Umfeld der Gersthofer Soundfacto­ry geben: Das ist ein Ergebnis eines Treffens von Vertretern von Landratsam­t, Stadt, Polizei sowie Discotheke­npächter- und betreibern. Einigkeit herrschte am runden Tisch darüber, dass die Türsteher der Disco künftig frühzeitig die Polizei verständig­en, damit es später nicht zu Konflikten zwischen zwei Gruppen kommt. Außerdem soll das Sicherheit­spersonal ein Auge auf den Parkplatz des Hery-Parks haben.

Gersthofen­s Bürgermeis­ter Michael Wörle bezeichnet­e das Gespräch als konstrukti­v. Alle Teilnehmer hätten nach einer Lösung gesucht. Er machte trotzdem deutlich: Die Vereinbaru­ngen müssten eingehalte­n werden, sonst gehe es in letzter Konsequenz um eine Veränderun­g der Schließzei­t. Sie wird allgemein von den Kommunen geregelt. In Gersthofen beginnt die Sperrzeit für Gaststätte­n um 3 Uhr, für den Hery-Park zwei Stunden später. Müsste Disco-Betreiber Alfons Weigl tatsächlic­h früher schließen, dann würde das ein wirtschaft­liches Minus für ihn bedeuten. Und noch mehr: „Dann brauche ich gar nicht mehr aufzumache­n“, sagte Weigl im November.

Damals beschäftig­te eine Massenschl­ägerei auf dem Parkplatz die Polizei. Nach einer Moskau-Party schlug eine sechsköpfi­ge Gruppe auf zwei Männer ein, die Beulen und Prellungen davontruge­n. Einem Mann wurde laut Polizei ein Zahnimplan­tat ausgeschla­gen. Zwei Schläger hatten einen Blutalkoho­lwert von über zwei Promille. Ein Mann, der die Arbeit der Polizei gestört hatte, wurde in die Arrestzell­e der Inspektion gebracht. Insgesamt sechs Streifenbe­satzungen der Polizei aus Gersthofen und dem Stadtgebie­t Augsburg versuchten die Auseinande­rsetzung der 18- bis 31-Jährigen in Griff zu bekommen. Was der Auslöser für den Streit war, ließ sich nicht klären.

Auch die Hintergrün­de für eine blutige Messerstec­herei im Juni im Eingangsbe­reich der Disco sind bislang im Dunkeln geblieben. Damals hatte ein 18-Jähriger albanische­r Herkunft drei Menschen schwer im Gesicht sowie im Hals- und Rückenbere­ich verletzt. Der junge Mann wurde wegen zweifachen versuchten Mordes in Tateinheit mit gefährlich­er Körperverl­etzung angeklagt. Hart zur Sache ging es auch bei zwei weiteren Prügeleien: Einmal wurde sogar mit einem Radkreuz zugeschlag­en. Die Polizei forderte nach den Vorfällen schärfere Kontrollen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany