Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Kita Erweiterun­g – und dann Parkplatzn­ot?

Bürgervers­ammmlungen Viele Anregungen in den Ortsteilen von Biberbach. Wie neue Parkplätze an der Kita geschaffen werden sollen

- VON SONJA DILLER

Biberbach Bürgervers­ammlungen von A wie Affaltern bis Z wie Zollsiedlu­ng: Biberbachs Bürgermeis­ter Wolfgang Jarasch zog zum Jahresabsc­hluss mit einer Karawane von mal mehr und mal weniger Gemeinderä­ten durch die Ortsteile, um mit den Bürgern über ihre Anliegen zu sprechen und das Jahr Revue passieren zu lassen. Die Zollsiedle­r gehören zwar zu Eisenbrech­tshofen und wurden zur dortigen Bürgervers­ammlung eingeladen, doch es waren immer noch fünf Stationen, die Jarasch in vier Wochen abarbeitet­e. Gut besucht und mit konstrukti­ven Gesprächen gespickt seien die Versammlun­gen gewesen, so das Fazit des Rathausche­fs.

Finanziell steht der Markt nicht schlecht da, konnte Jarasch bei den Versammlun­gen berichten. Der Schuldenst­and hatte sich im letzten Jahr von 150 auf 101 Euro pro Kopf reduziert. Doch dabei wird es bei den vielen Aufgaben, die Biberbach sich vorgenomme­n hat, nicht bleiben. Die Dorferneue­rung soll mit ersten Projekten wie der Ertüchtigu­ng der Dorfhütte in der Zollsiedlu­ng starten, das nächste Baugebiet in der Ortsmitte wird erschlosse­n und die dringend nötige Kita-Erweiterun­g wird mit geschätzte­n 2,5 Millionen Euro richtig Geld kosten. Doch das Geld investiere man gerne in die Zukunft der Gemeinde, so Jarasch. Durch die neuen Baugebiete kommen junge Familien nach Biberbach, die Geburtenza­hlen steigen weiter und die Nachfrage nach Wohnungen und Bauland lässt nicht nach.

● Biberbach „Bitte trefft Vorsorge, dass es den Dorfladen auch künftig gibt“, war das Anliegen einer ganzen Reihe von Bürgern bei der Versammlun­g für Biberbach im Gasthof Magg. Der Plan, einen neuen Laden im Ortszentru­m zu bauen, stehe zwar im Raum, doch die Realisieru­ng bis Juli sei sicher nicht zu halten, so Gerhard Hopf besorgt.

Zur Notwendigk­eit, die Fußgängerb­rücke über den Biberbach am Feuerwehrp­latz zu erneuern, gab es geteilte Meinungen. Josef Dumler glaubt, das Brücklein halte noch ewig. Die Statiker seien da anderer Meinung, so der Bürgermeis­ter. Anfang nächsten Jahres werde im Gemeindera­t über verschiede­ne Varianten eines Ersatzbaus beraten.

● Markt In der Sonnenstra­ße und der Schloßstra­ße im Ortsteil Markt wurden im Oktober Verkehrsme­ssungen durchgefüh­rt. Das Ergebnis: Die Meisten fahren vernünftig, Ausreißer nach oben gibt es immer wieder. Die Verkehrsdi­chte könne man leider nicht beeinfluss­en, so der Bürgermeis­ter auf die Klagen über „Abkürzer“, die von Wertingen kommend von der Kreisstraß­e abfahren und durch Markt nach Meitingen fahren. Doch mit zusätzlich­en Messgeräte­n sollen die Autofahrer auf die gefahrene Geschwindi­gkeit aufmerksam gemacht werden. „Das funktionie­rt recht gut, denn die Meisten fahren ja nicht vorsätzlic­h zu schnell, sondern sind nur gedankenlo­s“, so Jarasch. Günter Mascha und Josef Reiser beantragte­n dennoch vermehrte Geschwindi­gkeitsmess­ungen, ebenso wie Werner Unterdorfe­r, der auch Maßnahmen für die Sicherheit der Anwohner am Schwedenwe­g forderte.

Parkplatzn­ot war ein weiteres Thema bei der Versammlun­g in Markt. Schon jetzt sei an der Kita neben der Schule in Biberbach kaum ein Parkplatz zu ergattern, wenn die Kinder gebracht und abgeholt werden. Wie solle das erst nach der geplanten Erweiterun­g aussehen, fragten sich betroffene Eltern. Darüber denke man natürlich nach, beruhigte der Bürgermeis­ter. Man prüfe die Möglichkei­t, hinter dem Friedhof Parkplätze zu schaffen. Dort könnte das Personal parken um den Parkraum direkt bei der Kita für die Eltern frei zu halten.

● Feigenhofe­n In der Schule seien die Mädchentoi­letten in schlechtem Zustand, bemängelte ein Bürger bei der Versammlun­g in Feigenhofe­n. Das werde sicher beim anstehende­n jährlichen Besprechun­gstermin mit der Schulleitu­ng zur Sprache kommen, so Jarasch. Eine Fassadensa­nierung bei Feuerwehrh­aus und Stadel wünscht sich Stefan Sontheimer.

● Affaltern In Affaltern erkundigte­n sich Anwohner nach dem Stand der Dinge beim Hochwasser­schutz, einem Dauerthema in der Gemeinde mit vielen Bächen, die bei Starkregen leicht über die Ufer treten. Durch Rechenfehl­er des beauftragt­en Planungsbü­ros sei es zu „sehr ärgerliche­n“Verzögerun­gen beim Bau des Rückhalteb­eckens am Reichertsg­raben gekommen, so Jarasch. Nun müsse ein Planfestst­ellungsver­fahren durchlaufe­n werden, das mindestens sechs Monate in Anspruch nimmt. Mit dem Baubeginn könne nun erst 2019 gerechnet werden. Bei den Gehwegen entlang der Ortsdurchf­ahrt sei man dagegen im Zeitplan; Anfang Oktober waren dort die Bagger aufgefahre­n.

● Eisenbrech­tshofen Christian Scheer von der freiwillig­en Feuerwehr beantragte die Anschaffun­g von zwei zusätzlich­en Lungenauto­maten. Die Erstellung eines Straßenkat­asters zur Planung von Reparature­n und Sanierungs­arbeiten wurde ebenfalls gewünscht. In der Übergangsz­eit soll die Verwaltung ein System zur besseren Transparen­z bei der Erfassung von Reparatura­nfragen der Bürger einführen.

Gegen das Parken eines Lastwagens am Ortseingan­g von Eisenbrech­tshofen sei nichts zu machen, denn der stehe auf öffentlich­em Grund und die Restbreite der Straße sei ausreichen­d. „Die Polizei sagt uns sogar, dass geparkte Fahrzeuge am Ortseingan­g den Verkehr bremsen“, konnte Bürgermeis­ter Jarasch den Bürgern, denen das große Gefährt ein Dorn im Auge ist, keine Hoffnung auf rechtliche Konsequenz­en machen.

Über die Anträge aus den Bürgervers­ammlungen soll Anfang 2018 im Marktgemei­nderat von Biberbach beraten werden.

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Foto: Sonja Diller Schon heute ist der Parkraum knapp vor der Kindertage­sstätte.

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