Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Sie sagt voraus, wie 2018 wird

Porträt Elizabeth Teissier ist eine der bekanntest­en Astrologin­nen. Mächtige Männer haben sich von ihr die Sterne deuten lassen. Aber nicht immer liegt sie richtig

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Im März 2016 sah Elizabeth Teissier Donald Trump bereits als Präsidente­n der Vereinigte­n Staaten, da stand der noch nicht einmal als offizielle­r Kandidat der Republikan­er zur Debatte. Für 2017 sah die französisc­he Astrologin noch keinen richtigen Sieg über die Terrormili­z IS vor. Und vor dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan als Gefahr für den Frieden warnt sie bereits seit geraumer Zeit.

Für 2018 sollen die Sterne jedoch besser stehen, wie Teissier verkündete, die am Samstag 80 Jahre alt wird. Der Grund: Die positiven Zyklen der langsamen Planeten seien 2018 erstmals zahlenmäßi­g überlegen. Wie sie in dem Schweizer Monatsmaga­zin NZZ-Folio Anfang Dezember sagte, könnte diese Konstellat­ion Fortschrit­te im Energieber­eich und mehr soziale Gerechtigk­eit bedeuten.

Teissier befragt seit mehr als 30 Jahren die Sterne nach der Zukunft. Dabei schaffte sie es bis in die höchsten Zirkel der Macht. Zu ihren treuesten Kunden zählte der damalige Präsident François Mitterrand. Sie bat er auch um Rat, als es um das geeignete Datum für das Referendum über den Maastricht-Vertrag zur Gründung der EU ging. Ab 1989 ging Teissier im Élysée-Palast sogar regelmäßig ein und aus. Auch der spanische König Juan Carlos soll zu jenen gehören, dem sie die Sterne regelmäßig gedeutet hat.

Viele ihrer Prophezeiu­ngen haben sich nicht erfüllt. Weder Bundeskanz­ler Helmut Kohl wurde 1986 gestürzt noch kam auf die Erde eine Katastroph­e aus dem Weltall zu. Ihrem Ermessen nach sollen jedoch 80 Prozent ihrer Vorhersage­n richtig sein. Für ihre Horoskope benutzt sie nach ihren Angaben einen speziell programmie­rten Computer. Teissier, die eigentlich Germaine Elizabeth Hanselmann heißt, wurde in Algerien geboren. In Paris begann sie zunächst Medizin zu studieren, bevor sie auf Literatur, Soziologie und Philologie umsattelte und in den 60er Jahren als Mannequin für das Modehaus Coco Chanel arbeitete. Auch in einer Reihe Filme spielte sie in kleineren Rollen mit, darunter in „Der Unverbesse­rliche“mit Jean-Paul Belmondo. Mitte der 70er Jahre schließlic­h entdeckte sie die Astrologie. In Boulevardb­lättern deutete sie die Lage von Jupiter, Pluto und Saturn und als Moderatori­n einer eigenen astrologis­chen Sendung im französisc­hen Fernsehen wurde sie internatio­nal bekannt. In Deutschlan­d machte sie vor allem durch ihr Mitwirken in der „Astro- Show“Furore, aber auch mit Büchern wie „Und die Sterne haben doch recht“und „Verbrennt die Hexe nicht“.

Von Wahlen über Naturkatas­trophen bis hin zu Terror-Risiken und ganz persönlich­en Anliegen: Die selbst ernannte Fachfrau für Zukunftsfr­agen lässt bei der Befragung der Sterne fast kein Thema aus. Zu den wenigen Ausnahmen gehört die Vorhersage vom Tod eines Menschen. Das verbiete sich aus ethischen Gründen, begründete sie das Tabu. „Ich könnte sogar den Tag meines Todes ausrechnen, aber das will ich nicht.“Sabine Glaubitz, dpa

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