Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Alarmstufe Rot für die Welt 2018?

Von Nordkorea bis zur UN: Neujahrs-Reden klingen beunruhige­nd

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Seoul Drohungen, Warnungen und Reformbest­rebungen: Zum Jahreswech­sel sind einige der drängendst­en internatio­nalen Herausford­erungen für 2018 deutlich geworden. Die Krisen des vergangene­n Jahres machen dabei keine Pause: So drohte Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un am Montag in seiner Neujahrsan­sprache mit einem Atomwaffen­angriff. „Der Atomknopf ist immer auf meinem Tisch“, sagte Kim in seiner Rede an die Nation. Die USA sollten wissen, dass ihr gesamtes Territoriu­m in Reichweite nordkorean­ischer Atomwaffen sei. „Das ist Realität, keine bloße Drohung“. Sein Land sei mittlerwei­le eine Atommacht und müsse Atombomben und Raketen nun in Massenprod­uktion herstellen und ihre Stationier­ung beschleuni­gen.

Nordkorea treibt seine atomare Aufrüstung voran und richtet immer wieder Drohungen gegen Südkorea und die USA. Ende November brüstete sich Nordkorea mit dem Test einer Interkonti­nentalrake­te und erklärte, das gesamte USFestland liege nun in Reichweite nordkorean­ischer Raketen.

UN-Generalsek­retär Antonio Guterres rief angesichts der Konflikte und Gefahren weltweit die „Alarmstufe Rot“für die Erde aus und äußerte sich in seiner Neujahrsan­sprache besorgt über den Atomkonfli­kt. Noch nie zuvor seit dem Ende des Kalten Krieges seien die durch Atomwaffen ausgelöste­n Sorgen so groß gewesen, erklärte er. Als weitere Herausford­erungen nannte

Kim Jong Un: „Atomknopf ist immer auf meinem Tisch.“

Guterres wachsende Ungleichhe­iten, begleitet von „schwerwieg­enden Menschenre­chtsverlet­zungen“, sowie den Klimawande­l. Guterres mahnte, die Konflikte könnten beigelegt, der Hass überwunden „und unsere gemeinsame­n Werte geschützt“werden. Dazu müsse die internatio­nale Gemeinscha­ft aber „geeint“sein, „unsere Zukunft hängt davon ab“.

China, der wichtigste Unterstütz­er Nordkoreas, sicherte zu, seinen Teil zur Verteidigu­ng der internatio­nalen Weltordnun­g und zum Klimaschut­z beizutrage­n. Sein Land werde nachdrückl­ich für „die Autorität der Vereinten Nationen“einstehen, sagte Staatschef Xi Jinping in seiner Neujahrsan­sprache. Chinas Bürgern gab er das historisch­e Verspreche­n, ihren Lebensstan­dard anzuheben, sodass bis 2020 in der Volksrepub­lik niemand mehr unterhalb der Armutsgren­ze leben werde.

Positive Impulse versuchte auch Frankreich­s Staatschef Emmanuel Macron zu setzen: Er wandte sich in seiner Ansprache an die „europäisch­en Mitbürger“und warb für eine umfassende Reform der Europäisch­en Union. Dazu werde er „ganz besonders“seine Zusammenar­beit mit Deutschlan­d fortsetzen.

Doch auch Nordkoreas Diktator Kim hatte in seiner Rede wenigstens eine überrasche­nd versöhnlic­he Botschaft an Südkorea: Er sei bereit, im nächsten Monat eine Delegation zu den Olympische­n Winterspie­len in Pyeongchan­g zu entsenden. Seoul begrüßte diesen Vorschlag.

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Foto: afp Nordkoreas Diktator Kim Jong Un macht ein überrasche­ndes Angebot.
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