Augsburger Allgemeine (Land Nord)

München bleibt das Maß der Dinge

Basketball Gegen Ratiopharm Ulm reicht den Bayern ein Viertel, um die Partie an sich zu reißen. In der Bundesliga und internatio­nal stehen sie gut da, doch ihr Trainer drückt auf die Bremse

- 80:90 74:63 75:93 94:100 2:1 5:0 2:1 1:2 0:0 0:0 0:0 0:0 1:1 2:2 1:2 3:0 0:1 0:2 1:1 1:2 1:2 1:1 0:0 1:0 2:0 0:0 1:3 VON GIDEON ÖTINGER

Ulm Thorsten Leibenath, Trainer der Ulmer Basketball­er, ist keiner, der die Dinge schönredet. Das war auch am Samstag nach dem Spiel seiner Ulmer gegen den Ligaprimus Bayern München so. Mit 75:89 verlor Ratiopharm wenig überrasche­nd in der eigenen Halle gegen die Münchner von Trainer Aleksandar Djordjevic. Leibenath brachte es auf den Punkt: „Die Bayern waren heute über vier Viertel die bessere Mannschaft, wenngleich wir drei Viertel der Partie gewonnen haben.“Das war insofern völlig richtig, da sich die Ulmer im ersten Viertel dermaßen an die Wand spielen ließen, dass die Bayern schon in den ersten zehn Minuten einen sehr komfortabl­en Vorsprung herausspie­len konnten. Den konnte Ulm nicht mehr aufholen.

10:29 stand es nach dem ersten Viertel und das zu Recht. Die Münchner zeigten, weshalb sie auf Platz eins in der Tabelle der Basketball Bundesliga (BBL) stehen und europaweit zu den offensivst­ärksten Teams zählen. Besonders Jared Cunningham, mit 22 Punkten der Münchner Topscorer, bereitete den Hausherren Probleme, die sich in der eigenen Zone teilweise zu ehrfürchti­g der Münchner Übermacht ergaben und unnötig viele Fehler produziert­en. „Wir sind vielleicht etwas zu naiv an die Sache rangegange­n und haben viel mit Doppeln agiert, was München sehr gut ausgenutzt hat“, analysiert­e Leibenath die Leistung seines Teams.

Erst gegen Ende des zweiten Viertels schaffte es Ulm, besser ins Spiel zu kommen. Nun waren es die Münchner, die sich den ein oder anderen Fehler erlaubten und nicht mehr mit der Intensität der Anfangsmin­uten auftraten. Sie zogen sich etwas mehr zurück und ließen die Ulmer ins Spiel kommen. Die wussten das allerdings kaum zu nutzen und produziert­en weiter Fehler und gravierend­e Fehlpässe, die die Bayern förmlich zum Punkten ein- luden. Nur Trey Lewis überzeugte an diesem Nachmittag aufseiten der Ulmer. Wie Cunningham erzielte er 22 Punkte.

Für die Münchner war der Sieg schon der 15. der Saison. Und das im 16. Spiel. Folglich war Trainer Djordjevic zufrieden mit der Leistung seiner Spieler: „Das war mit Sicherheit unser wichtigste­r Sieg der Saison. Ich bin sehr glücklich darüber, wie wir die Kontrolle über das Spiel behalten haben.“Eine Serie von starken zwölf Siegen in Folge haben die Münchner aktuell in der Bundesliga eingefahre­n. Mit drei Siegen mehr als der Verfolger Alba Berlin stehen die Bayern zudem komfortabe­l an der Spitze der BBL. Und auch internatio­nal läuft es ganz gut für das Team aus der bayerische­n Landeshaup­tstadt. Heute (19 Uhr) startet es gegen Turin in die Runde der besten 16 im Eurocup. Zum Höhenflug möchte Trainer Aleksandar Djordjevic deshalb aber nicht abheben. „Wir haben noch fünf Monate vor uns“, sagte er.

Vizemeiste­r EWE Baskets Oldenburg siegte mit einer Leistungss­teigerung nach dem Seitenwech­sel beim Vorletzten Eisbären Bremerhave­n 90:80 (40:41) und holte sich im Nord-Derby den fünften Pflichtspi­elsieg nacheinand­er. Routinier Rickey Paulding war bei den Niedersach­sen mit 21 Zählern bester Werfer. Aufsteiger Oettinger Rockets feierte durch ein 74:63 (27:26) gegen die BG Göttingen den vierten Liga-Sieg und verdrängte die Gäste auf Platz 16. TOUR DE SKI IN LENZERHEID­E

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Foto: Stefan Puchner, dpa Zu oft blieb den Ulmern im Spiel gegen den FC Bayern nur die Zuschauerr­olle. Hier kann Jared Cunningham unbedrängt zwei Punkte für die Münchner machen.

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