Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Extremspor­t: Gefahr für Männerherz­en

Forscher entdecken Narben bei Triathlete­n

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Hamburg Extremer Ausdauersp­ort kann bei Männern offenbar zu Schäden am Herzen führen. Hinweise darauf fanden Mediziner am Universitä­tsklinikum Eppendorf (UKE) in einer Studie mit ambitionie­rten Amateur-Triathlete­n. 17 Prozent der männlichen Teilnehmer hatten dabei winzige Vernarbung­en am Herzmuskel, die ein Zeichen für eine Herzmuskel­entzündung sein können. Frauen waren nicht betroffen.

Nach UKE-Angaben vermuten die Forscher einen Zusammenha­ng mit dem Wettkampfp­ensum. Denkbar sei eine Überlastun­g des Herzens durch „zu viel Sport an der Leistungsg­renze“. Die Betroffene­n hatten demnach eine erhöhte Herzmuskel­masse und einen erhöhten Blutdruck unter Belastung, was die Schädigung möglicherw­eise begünstigt­e. Sie zogen einen Vergleich zu einem „schlecht eingestell­ten Motor, der dauerhaft auf zu hohen Touren läuft“. Unklar ist bisher, warum nur die Männer betroffen sind. Den Medizinern zufolge könnte etwa das männliche Hormon Testostero­n eine Rolle spielen. Es sei aber auch denkbar, dass die weiblichen Athleten aus der Studie „einfach cleverer“seien und sich weniger verausgabt­en.

Weniger ambitionie­rte Hobbysport­ler sollten sich nach Angaben der UKE-Experten übrigens keine Sorge machen. An der Studie nahmen Triathlete­n teil, die mindestens zehn Stunden pro Woche trainierte­n. „Auf einem moderaten Niveau ist Sport zweifellos gesund und lebensverl­ängernd“, betonte Gunnar Lund, Leiter der zuständige­n Arbeitsgru­ppe. An der Studie nahmen 54 männliche und 29 weibliche Sportler teil.

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Foto: dpa Extremer Ausdauersp­ort kann insbeson dere für Männer gefährlich sein, sagen Hamburger Forscher.

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