Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Alle Beratungen unter einem Dach
Projekt Das Studentenwerk plant einen Verwaltungs- und Servicebau nahe der Universität. Das neue Angebot ist aus vielen Gründen nötig
Die einen suchen einen Platz im Studentenwohnheim. Andere brauchen psychologischen oder juristischen Rat von Fachleuten. Es gibt viele Gründe, warum Studenten die Beratungsstellen des Augsburger Studentenwerks aufsuchen. Bislang waren die Bereiche für Verwaltung und Service auf vier Standorte im Stadtgebiet verteilt. Das hatte Nachteile. Künftig soll es nur noch eine zentrale Anlaufstelle für alle geben – in einem Neubau nahe der Universität.
Das neue Verwaltungs- und Servicegebäude wird dort entstehen, wo ohnehin schon sehr viele Studenten sind: südlich der Universität und nördlich des neuen Studentenwohnheims an der Bürgermeister-Ulrich Straße, und zwar dort, wo die Straße in einen Kreisverkehr mündet. Doch nicht nur die Studenten der Uni sollen künftig kurze Wege haben. Mit der Straßenbahn wird der Neubau auch von der Hochschule aus gut erreichbar sein.
Nötig sei der Neubau aus vielen Gründen, teilt das Studentenwerk mit. Einer ist, dass die Studieren- in Augsburg in den vergangenen Jahren stetig gestiegen sind und nach Prognosen auch langfristig auf einem hohen Niveau bleiben werden. „Dadurch nehmen auch die Besucherzahlen in der Wohnungsverwaltung, im BAföGAmt und in unserer Beratungsstelle zu“, sagt Doris Schneider, Geschäftsführerin des Studentenwerks Augsburg. Ein zweiter Grund ist, dass die Verwaltungs- und Serviceeinrichtungen momentan an vier Standorten im Stadtgebiet untergebracht sind, teilweise in angemieteten, nicht barrierefreien Büroräumen. „Die fehlende Barrierefreiheit stellt uns immer wieder vor Herausforderungen, mit Rollstuhlfahrern müssen beispielsweise Termine auf dem Campus vereinbart werden, das entspricht nicht den Anforderungen und unseren Maßstäben an ein inklusives Hochschulumfeld“, sagt Schneider.
Mit dem Neubau sollen sich Studierende künftig lange Wege sparen, etwa zwischen dem BAföGAmt und der Beratung für sonstige Studienfinanzierungen. In dem Gebäude werde genug Platz für die Servicebereiche Ausbildungsförde- rung, Wohnen und Beratung mit bis zu 300 Besuchern täglich sein, so Schneider. „Vor allem Studierende profitieren von der zentralen Anlaufstelle, an der wir dann alle Angebote des Studentenwerks unter einem Dach anbieten können.“Parallel sollen in dem Neubau aber auch interne Abläufe des Studentenwerks verbessert werden. Insgesamt werden dort etwa 70 Beschäftigte ihren Arbeitsplatz haben.
Um den Neubau zu realisieren, sind noch einige Schritte nötig. Es muss ein Bebauungsplan erstellt und die Planung mit den kommunalen Fachdienststellen abgestimmt werden. Wichtige Weichen sind aber schon gestellt: Der Freistaat wird das nötige Grundstück dem Studentenwerk in Erbpacht überlassen. Auch die Planer stehen fest. Das Studentenwerk will das Projekt mit dem Stuttgarter Büro Drei Architekten realisieren. Es hat auch die benachbarte Studentenwohnanlage geplant. Vorgesehen ist, dass an dem Kreisverkehr ein fünfgeschossiges Gebäude als „markanter Solitär mit organischer Bauform“entstehen soll. Im Baukunstbeirat hätten die Pläne bereits Zustimmung gefundenzahlen den, so Schneider. In der Detailplanung werde es nun darum gehen, ein architektonisch wertvolles Gebäude zu gestalten, das im Bau und im Unterhalt wirtschaftlich ist. Auch die baulichen Eingriffe ins Grün müssen ausgeglichen werden.
Wenn alles klappt wie vorgesehen, ist der Baubeginn für den Neubau für den Sommer 2018 geplant, der Bezug für 2020/21. Durch die eingesparten Anmietungen und eine langfristige Finanzierung mit günstiger Verzinsung sei die Wirtschaftlichkeit des Projekts gegeben, sagt Schneider. »Meinung