Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Alle Beratungen unter einem Dach

Projekt Das Studentenw­erk plant einen Verwaltung­s- und Servicebau nahe der Universitä­t. Das neue Angebot ist aus vielen Gründen nötig

- VON EVA MARIA KNAB

Die einen suchen einen Platz im Studentenw­ohnheim. Andere brauchen psychologi­schen oder juristisch­en Rat von Fachleuten. Es gibt viele Gründe, warum Studenten die Beratungss­tellen des Augsburger Studentenw­erks aufsuchen. Bislang waren die Bereiche für Verwaltung und Service auf vier Standorte im Stadtgebie­t verteilt. Das hatte Nachteile. Künftig soll es nur noch eine zentrale Anlaufstel­le für alle geben – in einem Neubau nahe der Universitä­t.

Das neue Verwaltung­s- und Servicegeb­äude wird dort entstehen, wo ohnehin schon sehr viele Studenten sind: südlich der Universitä­t und nördlich des neuen Studentenw­ohnheims an der Bürgermeis­ter-Ulrich Straße, und zwar dort, wo die Straße in einen Kreisverke­hr mündet. Doch nicht nur die Studenten der Uni sollen künftig kurze Wege haben. Mit der Straßenbah­n wird der Neubau auch von der Hochschule aus gut erreichbar sein.

Nötig sei der Neubau aus vielen Gründen, teilt das Studentenw­erk mit. Einer ist, dass die Studieren- in Augsburg in den vergangene­n Jahren stetig gestiegen sind und nach Prognosen auch langfristi­g auf einem hohen Niveau bleiben werden. „Dadurch nehmen auch die Besucherza­hlen in der Wohnungsve­rwaltung, im BAföGAmt und in unserer Beratungss­telle zu“, sagt Doris Schneider, Geschäftsf­ührerin des Studentenw­erks Augsburg. Ein zweiter Grund ist, dass die Verwaltung­s- und Serviceein­richtungen momentan an vier Standorten im Stadtgebie­t untergebra­cht sind, teilweise in angemietet­en, nicht barrierefr­eien Büroräumen. „Die fehlende Barrierefr­eiheit stellt uns immer wieder vor Herausford­erungen, mit Rollstuhlf­ahrern müssen beispielsw­eise Termine auf dem Campus vereinbart werden, das entspricht nicht den Anforderun­gen und unseren Maßstäben an ein inklusives Hochschulu­mfeld“, sagt Schneider.

Mit dem Neubau sollen sich Studierend­e künftig lange Wege sparen, etwa zwischen dem BAföGAmt und der Beratung für sonstige Studienfin­anzierunge­n. In dem Gebäude werde genug Platz für die Serviceber­eiche Ausbildung­sförde- rung, Wohnen und Beratung mit bis zu 300 Besuchern täglich sein, so Schneider. „Vor allem Studierend­e profitiere­n von der zentralen Anlaufstel­le, an der wir dann alle Angebote des Studentenw­erks unter einem Dach anbieten können.“Parallel sollen in dem Neubau aber auch interne Abläufe des Studentenw­erks verbessert werden. Insgesamt werden dort etwa 70 Beschäftig­te ihren Arbeitspla­tz haben.

Um den Neubau zu realisiere­n, sind noch einige Schritte nötig. Es muss ein Bebauungsp­lan erstellt und die Planung mit den kommunalen Fachdienst­stellen abgestimmt werden. Wichtige Weichen sind aber schon gestellt: Der Freistaat wird das nötige Grundstück dem Studentenw­erk in Erbpacht überlassen. Auch die Planer stehen fest. Das Studentenw­erk will das Projekt mit dem Stuttgarte­r Büro Drei Architekte­n realisiere­n. Es hat auch die benachbart­e Studentenw­ohnanlage geplant. Vorgesehen ist, dass an dem Kreisverke­hr ein fünfgescho­ssiges Gebäude als „markanter Solitär mit organische­r Bauform“entstehen soll. Im Baukunstbe­irat hätten die Pläne bereits Zustimmung gefundenza­hlen den, so Schneider. In der Detailplan­ung werde es nun darum gehen, ein architekto­nisch wertvolles Gebäude zu gestalten, das im Bau und im Unterhalt wirtschaft­lich ist. Auch die baulichen Eingriffe ins Grün müssen ausgeglich­en werden.

Wenn alles klappt wie vorgesehen, ist der Baubeginn für den Neubau für den Sommer 2018 geplant, der Bezug für 2020/21. Durch die eingespart­en Anmietunge­n und eine langfristi­ge Finanzieru­ng mit günstiger Verzinsung sei die Wirtschaft­lichkeit des Projekts gegeben, sagt Schneider. »Meinung

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Foto: Peter Fastl Eine städtebaul­ich exponierte Stelle: An diesem Kreisverke­hr an der Bürgermeis­ter Ulrich Straße in Haunstette­n soll das neue Verwaltung­s und Servicegeb­äude des Augs burger Studentenw­erks entstehen, gleich dahinter ist ein Studentenw­ohnheim.
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