Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Tarifreform noch einmal überdenken
Zur Tarifreform im AVV:
Die Tarifreform kommt zur Unzeit. Sie ist in meinen Augen „kontraproduktiv“: Es wird gefordert, nicht mit dem Auto in die Stadt zu fahren und mehr den Nahverkehr zu nutzen. Mit diesen neuen Tarifen wird bei einigen das Gegenteil erreicht.
Warum wird der AVV nicht noch mehr subventioniert? Nicht nur an Gewinne denken. Warum wird das ganze System nicht so vereinfacht, dass man nicht jedes Mal vor dem Einsteigen über den richtigen Tarif im Zweifel ist.
Nicht jeder benötigt ein Abo. Viele nutzen den AVV zu unterschiedlichen Zeiten. Mein Rat lautet daher: Die ganze Reform nochmals überarbeiten und dabei mehr „realistisch“an die Kundschaft denken.
Franz Mayer, Augsburg Jahreskarte in der Stadtbücherei kostet zehn Euro, das kann sich jeder leisten. Die einmalige Fahrt hin und zurück mit dem Einzelfahrschein kostet 5,80 Euro, da müssen die Leute mit kleinem Geldbeutel einfach zu Hause bleiben. In einer Stadt mit einer Armutsquote von über 20 Prozent ist diese Tarifreform eine zusätzliche Belastung für viele Menschen. „Schön, dass Du da bist“– für Wohlhabende. Ines Bennhausen, Augsburg einer Streifenkarte). Wenn meine Frau dabei ist, kostet es mich 9,60 Euro. Von der Wilhelm-HauffStraße bis Königsplatz. Mit dem Kurzstrecken-Ticket komme ich gerade mal bis zum Roten Tor. Da fahre ich doch lieber mit dem Auto und erhöhe den CO
Ich habe das getestet: Ich fuhr in das Parkhaus hinter dem Zeugplatz und besuchte drei Kaufhäuser. Danach: Parkgebühr 50 Cent! Und da soll ich Straßenbahn fahren? Übrigens habe ich für „Mitkämpfer“gegen diese Reform noch einen Tipp: Parkkarte in der Citygalerie kaufen und aufladen, für 0,60 Euro/ Stunde parken und, wenn man unbedingt in die Stadtmitte und nicht laufen will, den Shuttlebus für einen Euro nehmen und bis zum Moritzplatz fahren. Nachdem sich schon so viele über diesen Teil der Reform geärgert haben: Wieso bleiben denn unsere Politiker, die diese „Reform“abgenickt haben, in Deckung? Von Seiten der SWA sind wir sowieso nicht interessant, wir sind ja nur fünf Prozent! Welche Ignoranz! Man ist also nicht auf die Gelegenheitsfahrer angewiesen. Ich bin das letzte Mal mit der Straßenbahn in die Stadtmitte gefahren! Karl Heinz Haefke, Augsburg dies vor allem für die Bewohner der Innenstadt und angrenzender Viertel eine Verdoppelung der Fahrpreise. Folglich wird das Auto für Kurzstrecken eine Renaissance erleben – eine umweltpolitische Katastrophe!
Auch ich habe mich schon nach den Preisen für die Parkgaragen erkundigt, die ich noch nie genutzt habe. Für knapp 6 AVV-Euro kann man da schon eine Weile stehen, jeder weitere Mitfahrer macht es attraktiver. Und auch das Halteverbot wird wieder interessant, denn die Kontrolldichte und die potenzielle „Strafe“sind geradezu lächerlich im Vergleich zu einer Fahrt von zwei Personen über die vier Haltestellen hinaus.
Grundsätzlich habe ich nichts gegen ein Kurzstreckenticket, aber vier Haltestellen sind bei den oft winzigen Haltestellenabständen ein Witz. Diese machen Tram und Bus nicht nur langsam, sondern teuer. Der AVV wird aus meiner Sicht aber nur eine Sprache verstehen: Boykott!
Michael Feil, Augsburg
Seit 1. Januar müssen wir nun für dieselbe Strecke zwei Streifen entwerten. Das heißt für uns zum Beispiel bei einem Stadtmarktbesuch mit meinem Mann acht Streifen (9,60 Euro) statt bisher vier Streifen (4,80 Euro). Eine Alternative: die Tageskarte für 6,40 Euro + 2 Euro für eine zusätzliche Person, jedoch erst ab 9 Uhr.
Für uns bedeutet das eine Teuerung von mindestens 3,60 Euro. Für diese Summe können wir problemlos ein Parkhaus in der Innenstadt nutzen. Schade, dass so umweltbewusste Menschen aus Kostengründen geneigt sind, die Innenstadt durch Fahrzeugverkehr stärker zu belasten.
Christine Simmerding, Augsburg